Es war das eigene Schicksal, das Christian Fekonja in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Bergretter bestärkte. Im Jahr 2018 verunglückte sein damals 18-jähriger Sohn, der ebenfalls bei der Bergrettung aktiv war, im Rahmen einer Trainingstour am Hochstuhl tödlich. „Dieser Schicksalsschlag hat mich noch mehr motiviert, mich in diesem Bereich ehrenamtlich zu engagieren“, erzählt der Klagenfurter. Heute blickt der 53-Jährige auf rund 200 Einsätze bei der Ortsstelle Klagenfurt der Österreichischen Bergrettung zurück und zählt als Einsatzleiter und stellvertretender Fahrzeugwart zu einer unverzichtbaren Stütze in der Organisation.
Zur Bergrettung kam der Baumeister, der sich jetzt beim Magistrat Klagenfurt für die Instandhaltung des Wörtherseestadions verantwortlich zeigt, eben durch seinen Sohn und dessen besten Freund. „Ich war beim Erstgespräch dabei und wurde auch gefragt, ob ich nicht mitmachen will“, lässt Fekonja seine Anfänge als Bergretter Revue passieren. Der dreifache Ironman-Teilnehmer absolvierte das Probejahr und legte die mehrstufige Prüfung ab. Um sich für etwaige Einsätze fit zu halten, schnürt sich Fekonja zumindest zweimal die Woche die Bergschuhe an und absolviert alle zwei Wochen ein Einsatztraining. „Jeder Handgriff muss im Notfall sitzen“, weiß der Bergretter.
Wie gesagt, rund 200 Einsätze stehen bereits auf seinem Konto. Und nicht alle gingen an dem Familienvater spurlos vorbei. Ein Einsatz ist ihm in besonderer Erinnerung geblieben: Ein junger Bursche stürzte im November 2021 beim Fußballspiel am Radsberg in den Tod. „Ich durfte damals mit seiner Mutter sprechen“, erinnert sich Christian Fekonja. Um solche Erlebnisse zu verarbeiten, bespricht er sich mit seinen Kollegen. Aktuell absolviert er selbst eine Ausbildung, um psychologische Hilfe leisten zu können. Ein Leben ohne Bergrettung kann sich Fekonja heute nicht mehr vorstellen. „Für mich ist es wie eine zweite Familie und ich weiß, dass ich dabei was Gutes tu!“