Er wirkt anders, für Klagenfurt untypisch, fast wie eine eigene Welt. Über die Harbacher Straße gelangt man in den gleichnamigen Stadtteil, der sich ab Höhe des Friedhofs St. Peter vom Rest der Landeshauptstadt unterscheidet. Weiße Wohnblöcke werden von grünen E-Ladestationen und noch grüneren Parkanlagen umrahmt. Vom Mobilitätsknoten aus führt der Weg nach Rest-Klagenfurt, alle zehn Minuten auch mit dem Bus, wenn man möchte. Rund neue 200 Wohnungen sind hier bereits bezogen, 70 weitere werden ab Mittwoch gebaut.

Dann erfolgt der Spatenstich für das Projekt „Heimatglück“ der Landeswohnbau Kärnten (LWBK). Leistbar lautet das Schlagwort der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft, die 21 Millionen Euro in das Projekt investiert. Eine Zweizimmerwohnung mit Balkon, Loggia und einer Wohnfläche von 43 Quadratmetern gibt es ab 169.200 Euro, vier Zimmer und knapp 91 Quadratmeter werden um 331.900 Euro angeboten. Die größte Einheit verfügt über 125 Quadratmeter. „Wir dürfen nur die Kosten verrechnen, daher können wir die Wohnungen wesentlich günstiger als der Markt anbieten“, sagt LWBK-Geschäftsführer Harald Repar. Zum Vergleich: Mit durchschnittlichen 4368 Euro liegt der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung in Klagenfurt am Markt mehrere hundert Euro über dem LWBK-Preis. Der Andrang ist somit spürbar: Bevor eine Schaufel den Erdboden berührte, waren 20 Wohnungen schon verkauft.

So sollen die „Heimatglück“-Wohnungen aussehen:

Je größer das Auto, desto teurer der Parkplatz

Käufer erhalten eine schlüsselfertige Einheit ohne Einrichtung, dafür mit PV-Anlage auf den Dächern zur Warmwasseraufbereitung, zugänglichem Dachgarten und buchbaren Multifunktionsraum. Ab 17.900 Euro können Wohnungsbesitzer auch einen Tiefgaragen-Stellplatz ihr Eigen nennen. Ab, denn die Preise variieren je nach Fahrzeug. Je wuchtiger der Pkw, desto größer der benötigte Parkplatz und desto tiefer müssen die Käufer in die Taschen greifen. „Das ist vielleicht ein Anreiz, keinen SUV zu kaufen“, sagt Repar. Erstmals kommt dieses Preismodell zum Einsatz.

Es könnte nicht das letzte Mal sein. Die fünf „Heimatglück“- Gebäude zählen zum Gesamtprojekt „Hi Harbach“, bei dem bis zum Jahr 2030 gesamt 150 Millionen Euro in den Bau von 850 Wohnungen fließen. Momentan werden auf dem elf Hektar großen Areal 78 Wohnungen der LWBK und 100 Wohnungen der Vorstädtischen Kleinsiedlung errichtet. 2026 sollen diese Objekte den Mietern übergeben werden.

Übergabe im Frühling 2027

Die „Heimatglück“-Eigentumswohnungen sollen im Frühjahr 2027 finalisiert werden. Repar schließt nicht aus, weitere Wohnungen zu verkaufen anstatt zu vermieten. „Diese Wohnungen werden nicht als reine Wertanlage leer stehen, sie gehen nur an Menschen mit tatsächlichem, aktuellen Wohnbedarf“, sagt Landeswohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Harbach, die eigene Welt, wächst somit weiter.