„Im EU-weiten Vergleich verursacht ein Auto Durchschnittskosten von rund 700 Euro“, lässt Matej Cer wissen. Cer ist Geschäftsführer der Avant Car Slowenien und bietet nun mit seiner Unternehmensgruppe in Klagenfurt eine mögliche kostengünstigere Alternative an. Auf zwölf Standorten in Klagenfurt können Elektrofahrzeuge mittels App 24 Stunden am Tag ausgeliehen werden. Ob für eine Fahrt zum nächsten Supermarkt oder für einen Tagesausflug spielt keine Rolle. Nach einer einmaligen Anmeldegebühr errechnen sich die Benützungskosten aus einer Kombination der gefahrenen Kilometer und Minuten,

Im Dezember vergangenen Jahres kündigte Cer den Start des „E-Carsharing“ für 2024 an. Dieser ist heute Dienstag, 9. Juli, im Rahmen einer großen Pressekonferenz mitsamt der Klagenfurter Stadtpolitik offiziell erfolgt. Nicht, ohne die Funktionalität zuvor ausführlich zu testen. „Im ersten Quartal fuhren wir mit drei Fahrzeugen einen Testbetrieb“, erzählt Gaspar Ogris-Martic, Geschäftsführer von Avant Car Klagenfurt. „Am 1. Mai haben wir unser Online-Portal ohne große Werbung für unsere Kunden geöffnet und die Fahrzeugflotte binnen 60 Tagen von 3 auf 30 aufgebaut. Rund 400 Klagenfurterinnen und Klagenfurter haben sich registriert, rund 200 davon sind tatsächlich schon gefahren.“

1,48 Millionen Euro Projektkosten

Das E-Carsharing fungiert als zentraler Teil des Projekts „share4you“, wie Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz Klagenfurt, erklärt: „share4you ist das fehlende Bindeglied zwischen öffentlicher und individueller Mobilität.“ Das Projekt ist bis Mitte 2026 angesetzt. „Mit den 30 E-Fahrzeugen wurde nun der erste große Schritt getan“ ,sagt Hafner. „Zusätzlich wird eine Mobilitätsplattform aufgebaut, in der wir auch die anderen Sharing-Dienstleister integrieren werden.“ Soll heißen, die rund 150 nextbikes und die rund 330 E-Scooter.

Die Projektkosten belaufen sich auf rund 1,48 Millionen Euro. Finanziert werden diese zur Hälfte mit Förderungen seitens des Bundes über die Forschungsförderungsgesellschaft FFG sowie zur Hälfte von den Projektpartnern, vornehmlich Avant Car. „Wir als Stadt organisieren die Stellplätze und betreiben Öffentlichkeitsarbeit, leisten aber keinen direkten finanziellen Beitrag“, hält Hafner fest.

Ziel von Avant Car ist es, die Flotte auf 100 bis 120 Fahrzeuge auf rund 40 bis 50 Standorten auszubauen. Als Vorbild soll Ljubljana dienen. Dort betreibt Avant Car mehr als 500 E-Fahrzeuge an rund 200 Standorten. Die Avant Car Gruppe hat mit ihrem Mobilitätssystem bereits mehr als 50.000 Einzelnutzer in Slowenien, Kroatien sowie Österreich und wird von über 600 Unternehmen und anderen Organisationen genutzt.