Petra Grünwald und ihr Golden Retriever Buddy sind nicht nur privat ein starkes Team. Der 1,5-jährige Rüde absolviert gerade die Ausbildung zum Therapiehund. Den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohn- und Pflegeeinrichtung „Haus Harbach“ der Diakonie de La Tour in Klagenfurt ist er bereits bekannt, hat er Grünwald doch von Beginn an bei deren Tätigkeit als Hospizbegleiterin unterstützt.
„Dank des Hundes kommt man wahnsinnig schnell ins Gespräch mit den Menschen“, sagt die 46-Jährige, die den Hospiz-Grundkurs 2014 parallel zu ihrer Ausbildung als Pflegehelferin begonnen hat. In den Folgejahren baute sie hauptberuflich ein Team von ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern auf. Mittlerweile hat Grünwald in eine administrative Position gewechselt, ist aber weiterhin ehrenamtlich als Hospizbegleiterin tätig.
Viele Einzelgespräche
„Es ist mehr als ein Besuchsdienst. Wir arbeiten in Einzelgesprächen mit den Heimbewohnern schwierige Themen auf. Vielfach geht es darum, dass sie nicht zuhause sein können, dass niemand von der Familie Zeit hat uns sie oft alleine sind. Natürlich sind Pflegerinnen und Pfleger vor Ort, aber das ist etwas anderes. Familie ist noch immer das Kostbarste“, sagt Grünwald, die gemeinsam mit acht bis zehn weiteren ehrenamtlichen Hospizbegleitern rund 90 Personen betreut. Die meisten Menschen denken bei dem Thema Hospiz an die Betreuung von schwerkranken Menschen in den letzten Wochen und Tagen ihres Lebens. Im Gegensatz dazu, leben Grünwalds Klienten oft jahrelang im Heim, auch wenn es immer wieder Akutfälle gibt, bei denen sich der Gesundheitszustand einer Person in kürzester Zeit rapide verschlechtert.
Nach dem Abschluss von Buddys Therapiehunde-Ausbildung im Dezember soll ein Kurs zur Hospizbegleitung folgen. „Da muss ich aber erst schauen, wie mein Hund mit dieser eigenen Energie, die von Sterbenden ausgeht, umgehen kann“, sagt die Mutter von drei erwachsenen Kindern, die am liebsten bei Spaziergängen in der Natur oder der Arbeit in ihrem Garten in Grafenstein entspannt.