Er gehört neben Wien, Salzburg und Kitzbühel zu den teuersten und exklusivsten Gegenden in Österreich: der Wörthersee. Traditionell führen Immobilien in den Gemeinden Maria Wörth, Schiefling, Velden, Techelsberg, Pörtschach und Krumpendorf die Ranglisten der teuersten Immobilientransaktionen im Bundesland an. Quadratmeterpreise für Häuser und Wohnungen, die dem durchschnittlichen Jahreseinkommen eines Großteils der Bevölkerung entsprechen, sind keine Seltenheit. 2023 schaffte es ein Gebäude in Velden auf Platz eins, das um 17 Millionen Euro den Besitzer wechselte. „Schaut man sich den See genauer an, war im Vorjahr aber Maria Wörth mit Quadratmeterpreisen von fast 27.000 Euro das luxuriöseste Pflaster in Kärnten“, analysiert Remax Pro-Geschäftsführer Daniel Lobnik.
Laut Doris Scarpatetti-Matheis, Geschäftsführerin von Wörthersee-Immobilien, beginnen die Grundstückspreise für einen kleinen Seezugang bei 4000 Euro pro Quadratmeter, ohne Gebäude, Steg oder Liegewiese. Für eine Wohnung mit Seeblick in der zweiten oder dritten Reihe sind mindestens 6000 bis 8000 Euro und mehr zu bezahlen. „Man kann die Projekte schwer miteinander vergleichen. Gibt es einen Seezugang oder nur Seeblick? Muss ich einen Hauptwohnsitz begründen oder sind vielleicht Autobahn und Bahn in der Nähe? Und am Ende geht es natürlich um die Frage, was eine Immobilie dem Käufer Wert ist, und das ist nicht nur ein finanzielles, sondern oft auch ein emotionales Thema.“
Scarpatetti-Matheis hat mit „LugInsLand“ ein Projekt im Programm, das bei der Klientel mit einer Freizeitwohnsitzwidmung punktet. Die 15 Wohnungen, aufgeteilt auf sieben Baukörper, mit einer Größe von 47 bis 102 Quadratmetern, sollen ab Herbst 2024 in der Ortschaft Sekull in der Gemeinde Techelsberg errichtet werden. Die Preise liegen zwischen 290.000 bis 850.000 Euro. Dafür gibt es Blick auf den See und die Karawanken, ein Allgemeinpool und zwei private Pools.
Nachhaltigkeit und Seezugang
Wenige Kilometer weiter, im Teichweg im Ortszentrum von Velden, erfolgte kürzlich der Baustart für das Projekt „The Waterlink“ von Seidl Immobilien - 14 Neubauwohnungen, zwischen 54 und 139 Quadratmetern, aufgeteilt auf zwei Häuser. Laut Geschäftsführer Günther Seidl wird beim Bau auf Nachhaltigkeit geachtet. Alle Wohneinheiten verfügen über einen Kaminanschluss, was eigenes Heizen ermöglicht. Das kostet zwischen 424.000 und eine Million Euro.
Am Südufer, konkret am Grundstück neben dem Golfklubhaus und dem Medical Spa FX Mayr in Dellach, entstehen die neun „Marina Arvid“-Wohnungen. Bei einer Größe von 77 bis 194 Quadratmetern liegt der Preis zwischen 1,6 und 5,3 Millionen Euro. Beworben wird das Projekt der Immobilienunternehmen „1508“ und „Q Real“ mit einem unverbaubaren Seeblick, beheizbarem Pool, Fitnessbereich oder Tiefgarage. Überwindet man die Süduferstraße, gelangt man auf ein rund 300 Quadratmeter großes Privatufer mit Badehaus und vier Motorbootstellplätzen. Der Baustart ist bereits erfolgt.
Neues Leben für alte Villen
Weiter im Osten, in der Hauptstraße 120 in Krumpendorf, plant die LPL Immobilienverwaltung GmbH unter dem Projektnamen „Flora Residences“, drei Baukörper in Holzbauweise mit insgesamt 34 Wohnungen zwischen 42 und 130 Quadratmetern zu errichten. Der Baubeginn soll Mitte 2025 erfolgen. Angrenzend an die „Flora Residences“ haben die Grazer die 329 Quadratmeter große Villa Johanna (Baujahr 1905) erworben. Sie soll, vollständig saniert und ausgestattet mit Infinity-Pool und Sauna, zur Vermietung angeboten werden.
Ein weiteres altes Gebäude in Krumpendorf, dem die LPL neues Leben einhaucht, ist die Villa „Grüß Gott“ im Lannerweg. „Die Bauverhandlung wurde am 8. Mai ohne Einwendungen absolviert“, sagt Geschäftsführer Roland List. Neben der Villa mit einer Wohnfläche von 212 Quadratmetern gibt es die Möglichkeit, ein neues Gebäude mit rund 240 Quadratmeter Nutzfläche zu errichten.
Exklusive Villa um 14,9 Millionen
Exklusive Villen hat auch Thomas Hopfgartner, Geschäftsführer von Living Deluxe, im Angebot. Hervorzuheben ist ein Neubauobjekt direkt am See in Töschling. 1000 Quadratmeter Grundstücks- und 370 Wohnfläche, fünf Schlafzimmer, ein Bootshaus mit Platz für zwei Boote und ein weitläufiger Badesteg mit Badeinsel sollen für 14,9 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen können Käufer dagegen auf einem 1186 Quadratmeter großem unbebauten Seegrundstück mit 20 Meter Uferlänge im Koschatweg in Krumpendorf. Die Liegenschaft verfügt über eine Baulandwidmung gleichermaßen wie über Steg und Badehaus. Kostenpunkt: 6,9 Millionen Euro.
Doch wer sind die Leute, die sich Immobilien, leisten können oder wollen? „Die Käufer kommen vorwiegend aus Österreich und Deutschland und sind solide Unternehmer“, sagt Hopfgartner. Neben der Lebensqualität würde auch der Investmentgedanken eine Rolle spielen. „Ich sage immer, dass eine Immobilie direkt am Wörthersee das beste Sparbuch Österreichs ist, den aufgrund der starken Begrenzung der Uferlänge und der limitierten Bebauungsmöglichkeit ist eine Wertsteigerung fast sicher.“