Von A wie Arabisch bis Z wie Zumba: Rund 450 Kurse im Hobbybereich bietet die Volkshochschule zurzeit in Klagenfurt Stadt und Land an. „Bei uns findet jeder etwas“, ist Gudrun Schindler (49) überzeugt. Die gebürtige Gnesaurerin ist die neue Bezirksstellenkoordinatorin in Klagenfurt und für die Aufbereitung und Abwicklung der Kurse zuständig. „Das Angebot ist so vielseitig, da kommt uns niemand aus“, erklärt Schindler mit einem Augenzwinkern.
Heimgekehrt nach Kärnten
Mittlerweile ist sie in Faak am See zu Hause, davor war sie Jahrzehnte lang an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien tätig. „Ich habe in der Bildungsforschung gearbeitet, aber auch den Alumniverband der BOKU von null auf 3600 Teilnehmer mit aufgebaut“, erzählt Schindler, die als junge Frau selbst zum Studieren von Kärnten nach Wien zog und 30 Jahre lang in der Hauptstadt „hängen“ blieb. Gerade deswegen schließt sich mit der neuen Arbeitsstelle für sie auch ein Kreis: „Ich bin froh, dass ich die Chance bekommen habe, nach Kärnten heimzukommen und trotzdem im Bildungsbereich weiterarbeiten zu können – das ist richtiges Glück.“
An ihrem neuen Job gefällt der Heimkehrerin vor allem der Kontakt mit den Menschen. Sie besucht Kurse regelmäßig selbst und ist stets im intensiven Austausch mit den Trainern. So würden sich stets neue Ideen ergeben. „Eine Sprachkursleiterin hat etwa einmal erzählt, dass sie nicht nur arabisch sprechen, sondern auch sehr gut arabisch kochen kann – und schon haben wir einen weiteren Kochkurs ins Leben gerufen“, lacht Schindler, die gerne anpackt und Neues ausprobiert. Neben kompakten Sprachkursen, die die Kursteilnehmer sprachlich fit für den nächsten Sommerurlaub machen, will sie auch das naturwissenschaftliche Angebot der Volkshochschule weiter ausbauen. So sind in den kommenden Monaten etwa Astronomie-, Kräuter und Winzerlehrgänge geplant. „Der Winzerlehrgang besteht aus sechs Modulen samt Weinlese“, freut sich Schindler. Desweiteren werde es auch Exkursionen zu heimischen Weinbaubetrieben geben. Aber auch Kurse in Bereichen wie Archäologie, Imkern und Vogelkunde oder Kloster- und Sprachreisen stehen an. Die Ideen würden nur so sprudeln.
Bei so einem großen Angebot ist es manchmal gar nicht so einfach, den Überblick zu bewahren. „Gerade am Anfang dachte ich, dass ich mir nie alle Kurse werde merken können“, erzählt Schindler von den ersten Tagen als Bezirksstellenkoordinatorin: „Aber es ist faszinierend, wie viel man mit fast 50 Jahren dann doch noch lernen kann.“ Ihren runden Geburtstag möchte die 49-Jährige Ende August gemeinsam mit ihrem Ehemann feiern. Geplant ist eine Reise nach Frankreich zu einer Freundin, die südlich von Bordeaux lebt. Andere Sommerpläne lehnt Schindler aber dankend ab: „Ich sage immer, man muss gar nicht weit verreisen, weil wir in Kärnten schon alles haben. Hier bin ich wunschlos glücklich.“
