Seit zwei Jahren führt Lisa Wunder die fahrende „Eislisl“ in Pörtschach. Was einst mit einem kleinen Sommerjob begann, ist nun fester Bestandteil der lokalen Gastronomie-Szene am Wörthersee. Lokalitäten wie das „Seetrax“ oder die Ferienpension Wunder in Pörtschach verkaufen „Lisl“-Eiskreationen, auch in abgepackter Form. Seit Anfang des Monats ist die gelernte Köchin mit ihrem Piaggio-Eiswagen in ganz Kärnten unterwegs, neben zahlreichen Eissorten verkauft sie auch einen selbstkreierten Eisburger. Ihr Sortiment mischt sie täglich neu, Zitronenmelisse, Hollunder und co. gibt es für zwei Euro die Kugel zu kaufen. Passend zum Eiswagen sind auch die Eistüten pink eingefärbt, eine Mischung mit Roter Rübe verleiht die knallige Farbe.
Winter in den Bergen, Sommer am See
Findet man die gebürtige Kärntnerin nicht in ihrer Heimat, so wird man am Arlberg fündig. „In meinem Beruf habe ich die perfekte Mischung. Den Winter über bin ich in den Bergen, und den Sommer verbringe ich daheim am See“, erklärt die Unternehmerin. Zusätzlich zu ihrer Kochausbildung besuchte sie 2022 auch die Eisfachschule in Deutschland, Schwerpunkt der Ausbildung war eine Produktion ohne Zusatzstoffe und künstliche Aromen. Dass sie ihre Eisspezialitäten in der familieneigenen Pension anbietet, ist kein Zufall: „Bevor ich mir die Piaggio zugelegt habe, habe ich mein Eis eher im kleineren Rahmen verkauft. Vor etwa sechs Jahren haben meine Eltern mich gebeten, in unserem Café beim Strandzugang auszuhelfen. Ich habe natürlich ja gesagt und mich viel bei der Arbeit ausprobiert. Als ich das erste Mal meine Kreationen verkauft habe, waren die Hausgäste begeistert. Da die Nachfrage immer größer wurde, habe ich mich dazu entschieden, mein Eis an einen größeren Kundenkreis zu verkaufen“, erklärt Wunder. Sowohl für Festivals als auch für private Veranstaltungen steht sie mit ihrer mobilen Eistheke bis Ende September bereit, als nächstes Event stehen die Vespa Days in Pörtschach an.
Sowohl die Produktion als auch den Vertrieb stemmt die Köchin komplett alleine. „In Zeiten wie diesen ist es schwierig, kompetente und motivierte Mitarbeitende zu finden. Ich schließe nicht aus, dass ich mir mal Unterstützung holen werden, jetzt passt es aber ganz gut. Es gefällt mir sehr, dass ich alles alleine entscheiden kann. Wenn ich wirklich Hilfe benötige, so stehen mir meine Eltern stets zur Seite“, erklärt die 28-Jährige. Für ihr Unternehmen hegt sie noch viele Pläne, momentanes Steckenpferd ist der eigene Instagram-Account. „Meine Mutter und ich besuchen zusammen einen Social Media-Kurs. Mit der Zeit haben wir gemerkt, dass Werbung und Präsenz auf Instagram wirklich gut funktionieren. Viele meiner Anfragen bekomme ich mittlerweile über Social Media“, erklärt Wunder. Ein fahrender Betrieb mit der mobilen Eistheke wird ebenso geplant, durch erforderliche Genehmigungen ist dies derzeit noch nicht möglich: „Bis jetzt ist es mir nicht erlaubt worden, wie in den Filmen mit dem Eiswagen einfach durch die Gegend zu fahren und immer mal stehen zu bleiben. Eine Genehmigung zu bekommen ist sehr kompliziert, vor allem, weil sowohl das Land als auch die Gemeinde sich hierfür nicht wirklich verantwortlich fühlen“, erklärt die Unternehmerin.