Aufatmen in der Ortschaft Guntschach bei Maria Rain. Endlich, nach 17 Monaten eines Lebens im Ausnahmezustand, kehrt für die rund 70 Guntschacherinnen und Guntschacher wieder Normalität ein – zumindest stundenweise.

Franz Ragger (SPÖ), seines Zeichens Bürgermeister von Maria Rain, informierte die Bevölkerung von Guntschach mittels Brief davon, dass der Ort wieder erreichbar ist. Als sich im Dezember 2022 ein Teil des Hemmafelsen löste und auf die Guntschacher Straße stürzte, war die Verbindung zur Außenwelt gekappt. Die Natur meinte es nicht gut mit den Bewohnern, denn der anschließend errichtete Notweg wurde von den Unwettern im Sommer 2023 unreparierbar weggespült. Seitdem kommt man nur zu Fuß beziehungsweise mit der Fähre, die über die Drau setzt, in den Ort.

Ab Freitag, dem 17. Mai, steht die Guntschacher Straße aber wieder zur Verfügung. Allerdings mit Einschränkungen. Gesperrt ist die Straße wegen laufender Bauarbeiten von Montag bis Freitag zwischen 7 und 12 und von 13 bis 18 Uhr. So kommen die Bewohnerinnen und Bewohner zumindest zur Arbeit und in die Schule und wieder nach Hause.

Gefahr eines Felssturzes quasi Null

Noch seien Sicherungsarbeiten und Arbeiten für die Straßensanierung im Gange, so das Schreiben der Gemeinde. Die festgesetzten Zeiten seien wie eine Brücke zurück zur Normalität. Ragger fällt mit dieser Übergangslösung auch ein Stein vom Herzen. Die Gefahr eines neuerlichen Felssturzes sei nun gebannt: „Ich hoffe, dass es nun wieder so ist, wie es sein soll, dass jeder mit Sicherheit nach Guntschach kommt.“ 3,2 Millionen Euro kostet die Wiederherstellung der Straße. 50 Prozent übernimmt der Bund, 18 Prozent das Land, der Rest bleibt an der Gemeinde hängen. Dafür nahm Maria Rain einen rund 500.000 Euro hohen Kredit auf, der in den nächsten acht Jahren zurückgezahlt werden muss.

Jene Guntschacher, die die Option eines Ersatzquartiers in Anspruch nahmen, müssen dieses bis Ende Mai wieder räumen. Die Bauarbeiten selbst waren aufwendig, es musste gesprengt werden, das Bundesheer musste sogar vorübergehend eine neue Anlegestelle für die Fähre am Drauufer errichten, damit der Bau für die Zufahrtsstraße beschleunigt werden konnte. Die noch nötigen Sicherungsarbeiten werden noch den Juni in Anspruch nehmen.