Seit knapp einer Woche ist in Klagenfurt der „Dönerpakt 2024“ in Kraft. Auf Initiative von Michael Griesser, Schulsprecher der HTL 1 Lastenstraße, haben 24 Dönerläden in der Stadt ihre Preise für unter 18-Jährige auf 5 Euro für einen Döner gesenkt. Und es geht noch günstiger: in der Pizzeria Marco bekommen Jugendliche ihren Döner mittlerweile um 4 Euro, im MY Kebab House, L&M Imbiss, Angora Kebap und Testarossa um 4,50 Euro. Es scheint, als sei der Kampf um die junge Kundschaft voll entbrannt.
„Ich kann allerdings nicht dafür bürgen, dass die Gastronomen diese Kampfpreise beibehalten. Vereinbart sind 5 Euro“, sagt Griesser, der eigenen Angaben nach, zahlreiche positive Rückmeldungen von Schülern erhalten hat. Alle teilnehmenden Betriebe sind anhand einer Urkunde erkennbar, die klar erkennbar im Lokal angebracht ist. „Durch den ‚Dönerpakt‘ ersparen sich Schüler im Schnitt 94 Cent“, hat Griesser ausgerechnet. Vergleicht man die Preise in der App des Lieferdienstes Lieferando, kostet die günstigste Dönervariante (mit Fleisch, ohne Käse) im Schnitt 6 Euro – vor zehn Jahren lagen die Durchschnittspreise für Döner österreichweit noch bei 3,50 Euro.
Kein gesundes Mittagessen
Es gibt auch Kritik, wie Lehrergewerkschafter Stefan Sandrieser erzählt: „Nachdem die Aktion publik geworden ist, haben mich Gastronomen, die an den Schulen für die Mittagsverköstigung zuständig sind, kontaktiert. Sie sehen es kritisch, dass von den Schulen verlangt wird, ein gesundes Mittagessen anzubieten, während die Schüler selbst Vereinbarungen mit Dönerläden machen.“ Sandrieser glaubt, dass die Schüler, angespornt durch die günstigen Preise, vermehrt Döner essen werden. Das widerspreche dem, was „man gemeinhin als gesundes Mittagessen versteht“.