Die Neubesetzung der Position des Magistratsdirektors befasste auch am Mittwoch, 3. April, wieder den Klagenfurter Stadtsenat. Team Kärnten, ÖVP und Grüne stellten einen Tag zu vor im Rahmen einer Pressekonferenz den Verdacht in den Raum, dass die Kandidaten unterschiedliche Rahmenbedingungen für das stattgefundene Hearing-Gespräch vorfanden. Das zuständige Personalberatungsunternehmen Blue Danube bestreitet das. „Wir werden im nächsten Schritt die Anschuldigungen und ruf- und geschäftsschädigenden Verleumdungen gegen unser Unternehmen an unseren Anwalt übergeben und behalten uns rechtliche Schritte gegen jene Personen vor, die diese verbreiten“, sagt Headhunter Stefan Reichelt.
Magistratsdirektor prüft Vorwürfe
Nichtsdestotrotz müsse den Vorwürfen gemäß Bürgermeister Christian Scheider (TK), auch zum Wohle der Bewerbungskandidaten, nachgegangen werden. Er wird daher Interims-Magistratsdirektor Stéphane Binder damit beauftragen, den Prozess zu überprüfen. Diese Vorgehensweise wurde von den Senatsmitgliedern zur Kenntnis genommen. Die Prüfung soll so rasch wie möglich erfolgen, damit ehestmöglich die Bestellung eines neuen Magistratsdirektors erfolgen kann.
Wenig glücklich mit der Entscheidung ist die SPÖ. Der SPÖ-nahe Kandidat Jürgen Dumpelnik hat mit den Sozialdemokraten, der FPÖ und den Neos eine Mehrheit hinter sich. „Wir erwarten uns, dass der Bürgermeister, wie angekündigt, den Antrag für Dumpelnik stellt und das Vakuum beendet. Wenn Scheider nicht aktiv wird, ist es an der Mehrheit, diesen Stillstand zu beenden und einen Antrag zur Vorberatung im Stadtsenat und Abstimmung im Gemeinderat einzubringen“, sagt SPÖ-Klubobmann Franz Petritz.
Neben Dumpelnik ging aus dem Hearing Ende Februar Michael Zernig, Amtsleiter von Ebenthal, als ex aequo Erstgereihter hervor. Dieser fühlte sich im Prozess nicht benachteiligt, sondern objektiv behandelt, wie er der Stadtpolitik in einer Mail erklärte. Er wäre auch bereit dies eidesstattlich zu erklären.