Städte und Gemeinden sammeln tagtäglich eine Unzahl an Daten. Wie man diese im Tourismus, in der Verkehrsplanung und in der Wirtschaft einsetzen kann und gleichzeitig der Bevölkerung zur Verfügung stellt, darüber hat sich der Zentralraum Kärnten Gedanken gemacht. Daraus geboren wurde der „Datenraum Kärnten“, ein Projekt der Städte Klagenfurt, Villach und St. Veit. Dabei handelt es sich um die digitale Plattform datenraumkaernten.at zur Vernetzung der Städte und Umlandgemeinden. Derzeit sind vier verschiedene Nutzungsfelder verfügbar, in denen gesammelte Daten sichtbar gemacht werden.

Das Portal zeigt in Echtzeit Auslastungsinfomationen über öffentliche Parkplätze und Parkhäuser in den drei Städten an. Parkflächen mit Kamera- und Schrankensystemen liefern punktgenaue Informationen, die Auslastung und Verfügbarkeiten in Kurzparkzonen werden aufgrund technischen Großaufwandes noch nicht angezeigt. Dafür sind Kurzparkzonen und die Standorte von Parkautomaten eingezeichnet. Der Überblick für Autofahrer „sorgt für eine Verkehrsberuhigung in den Innenstädten“, sagt Klagenfurts Stadtentwicklungsreferentin Constance Mochar (SPÖ). Gemeinsam mit Günther Albel (SPÖ), Villacher Bürgermeister und Ratspräsident des Zentralraums und mit St. Veits Bürgermeister und Zentralraum-Vorstand Martin Kulmer (SPÖ) präsentierte sie die Plattform am Freitag.

Manfred Wundara (Magistrat Villach), Albel, Günter Koren (Magistrat Klagenfurt), Mochar und Kulmer präsentierten den „Datenraum“
Manfred Wundara (Magistrat Villach), Albel, Günter Koren (Magistrat Klagenfurt), Mochar und Kulmer präsentierten den „Datenraum“ © Stadtkommunikation Klagenfurt

Bewegungsdaten sichtbar

Anhand von gesammelten anonymisierten Mobilfunkdaten liefert die Plattform sowohl den Gemeindevertretern als auch allen Bürgern eine Übersicht über die Mobilität in den Städten. Wie viele Personen täglich ein- und auspendeln, woher sie kommen und wie lange sie in den Städten bleiben, wird damit transparent gemacht. Ein wichtiger Faktor, um Verkehrsströme nachzuvollziehen sowie den öffentlichen Verkehr benutzerfreundlich zu planen, sagt Mochar. So zeigt die Plattform, dass am 25. Mai 2022 rund 3160 Personen aus Deutschland nach Klagenfurt kamen, um das Rammstein-Konzert zu besuchen.

280 Millionen Wetterdaten wurden eingespeist, um einen Überblick über Temperaturen, Niederschläge und Sonnenstunden bis ins Jahr 1961 zu liefern. Zudem kann in die Entwicklung und Aufteilung der Bevölkerung eingesehen werden. Zukünftig werden Daten zur Produktion der städtischen PV-Anlagen sichtbar, in Klagenfurt wird ein Fokus auf Verkehrsströme gesetzt.

Pionierprojekt in Österreich

Es handelt sich um ein „Pionierprojekt, das in ganz Österreich so nicht zu finden ist“, sagt Günter Albel, der die Einhaltung aller Datenschutzrichtlinien versichert. Für Mochar ist die Plattform die Basis für zukünftige Planungen, „um klimafitte Städte umzusetzen“. Gleichzeitig wird der Bevölkerung damit transparent gemacht, was mit gesammelten Daten geschieht. „Die Bürger haben ein Recht, das zu wissen“, sagt Martin Kulmer. 80.000 Euro kostete die Plattform. Zwei Drittel davon zahlte das Land, das letzte Drittel teilten sich die Städte.