Die Fleischerei Kranzelbinder in der St. Ruprechter Straße in Klagenfurt blickt auf eine lange Tradition zurück. 2019 - im 65. Jahr ihres Bestehens - übergab Fritz Kranzelbinder an die Jungbäurin Sandra Toplitsch. Jetzt schlägt der gebürtige Kolumbianer Mario Jimenez ein neues Kapitel des traditionsreichen Betriebes auf. Am 4. März eröffnet der 42-Jährige das einzige Lokal mit kolumbianischer Küche in Klagenfurt.
Die Liebe zur Gastronomie wurde Mario Jimenez quasi in die Wiege gelegt, bereits seine Eltern betrieben in Kolumbien ein Gasthaus. Im Alter von 25 Jahren verließ er schweren Herzens seine Heimat und ließ sich in Spanien nieder, um dort das Handwerk des Kochs zu erlernen. „Ich arbeitete dann in mehreren Restaurants gehobener Küche, wie beispielsweise beim bekannten Haubenkoch Alberto Chicote in Madrid“, blickt er auf eine beeindruckende Karriere zurück. Noch beeindruckender: Im Jahr 2011 wurde ihm die Ehre zuteil, für Papst Benedikt und Spaniens König Felipe VI. zu kochen. Der Liebe wegen verschlug es ihn aber schon ein Jahr später nach Österreich und in weiterer Folge nach Kärnten.
„In Klagenfurt hatte ich dann die Möglichkeit, im Restaurant Dolce Vita, an der Seite von Küchenchef Stephan Vadnjal, Fuß zu fassen“, sagt Jimenez. Weitere Stationen des Kochs: das ehemalige Restaurant Wispelhof in Klagenfurt und das Restaurant Legana in Villach. Während der Pandemie machte sich der 42-Jährige mit der Produktion von kolumbianischen Empanadas - das sind Teigtaschen aus Maismehl mit verschiedenen Füllungen - selbstständig. „Bis dato habe ich alles in meiner Küche zu Hause gemacht“, erzählt der Moosburger. Damit war er auf der Suche nach einem geeigneten Lokal. In der ehemaligen Fleischerei Kranzelbinder wurde er schließlich fündig.
An der Imbissstube (mit einstweilen acht Sitzplätzen) hat der gelernte Koch kaum was verändert, lediglich einen kolumbianischen Touch verliehen. „Das Lokal wurde gerade erst frisch renoviert“, erzählt Jimenez. Ab 4. März wird im „El Colombiano“ südamerikanisch aufgekocht und echter kolumbianischer Kaffee serviert. Auf der Karte: Empanadas in allen Variationen, Chili con Carne, rotes Linsen-Gemüse-Curry, Arepas, diverse Salsa-Saucen und vieles mehr. „Alle Produkte gibt es zum Mitnehmen und es wird warm aufgekocht“, erklärt der Unternehmer. Unterstützt wird er bei seinem Projekt von Ehefrau Daniela, später von einer Mitarbeiterin.
Die Option, das angrenzende Lokal anzumieten, lässt sich Geschäftsmann Jimenez noch offen. „Ich schaue einmal, wie das Geschäft anläuft und entscheide dann. Ich will kein Risiko eingehen.“ Dann hat er aber schon diverse Mottoabende und Events am Plan.