Sie gehören zur täglichen Routine vieler Klagenfurterinnen und Klagenfurter: die langen Wartezeiten vor der Eisenbahnkreuzung an der Waidmannsdorfer Straße. Durchschnittlich sind die Schranken acht Stunden pro Tag geschlossen, zu den Stoßzeiten sind es teilweise 45 Minuten pro Stunde. Laut Auskunft des Magistrats queren rund 5400 Fahrzeuge täglich die Gleise, womit es sich um eine der meistbefahrenen Eisenbahnkreuzungen Kärntens handelt.

Seit über 20 Jahren wird über den Bau einer Unterführung diskutiert, 2021 starteten konkrete Planungen. Laut der zuständigen Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ) dürfte das Projekt bei den wechselnden Stadtregierungen bis zu diesem Zeitpunkt schlicht und ergreifend nicht die nötige Priorität genossen haben. Mittlerweile wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

Am 3. Februar starten die Bauarbeiten, am selben Tag wird die Kreuzung für den Verkehr gesperrt. Autofahrer müssen bis zur Fertigstellung der Unterführung mit 31. Oktober 2025 großräumig über die Ankershofenstraße, Rosentaler Straße und Maximilianstraße ausweichen. Für Radfahrer und Fußgänger wird im Juni 2024 ein provisorischer Tunnel fertiggestellt. Der Zugverkehr wird über eine Hilfsbrücke ohne Einschränkungen weitergeführt.

Straßenbaureferentin Sandra Wassermann (FPÖ)
Straßenbaureferentin Sandra Wassermann (FPÖ) © Helmuth Weichselbraun

Die Arbeiten im Detail

Die Errichtung der Hilfsbrücke ist auch der erste große „Brocken“ der Bauarbeiten. Kurz darauf beginnt der Aushub und ab April stehen Stahlbetonarbeiten und Straßenbau am Programm. „Die direkt betroffenen Anrainer wurden intensiv in die Planungsphase eingebunden“, versichert Wassermann. Zusätzlich findet am Donnerstag, 25. Jänner, um 17.30 Uhr eine Bürger-Veranstaltung im Gemeindezentrum Waidmannsdorf statt.

Die neue Straßenführung aus der Luft betrachtet
Die neue Straßenführung aus der Luft betrachtet © ÖBB/Poltnig und Klammer

„Die für solche Großprojekte erforderlichen Beweissicherungen vor, während und nach dem Bau wurden von den ÖBB bereits durchgeführt und werden in regelmäßigen Abständen weitergeführt. Dazu zählen Überprüfungen des Grundwassers und Schwingungsmessungen in ausgewählten Häusern“, sagt Wassermann. Die Zufahrten zu den angrenzenden Häusern und Geschäften würden während der Bauzeit provisorisch sichergestellt werden.

15-Millionen-Projekt

Nicht verhindert werden kann eine erhöhte Belastung der Anrainer durch den zu erwartenden Baulärm. Wobei Wassermann betont, dass sich die Baufirma an strenge Auflagen halten muss. „Die Regelarbeitszeiten sind von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr. Bestimmte Arbeiten am Anfang und gegen Ende der Bauphase müssen an den Wochenenden und über Nacht durchgeführt werden.“ Über diese Termine werde man die Anrainer mittels Postversand vorab informieren.

„Wir haben auch einen Ombudsmann, Claus Nunner, an den sich Bürger für Fragen, Anregungen und Informationen wenden können.“ Nunner ist unter der Telefonnummer (0)463-537 2442 von Montag bis Freitag erreichbar.

Insgesamt 15 Millionen Euro kostet das Infrastrukturprojekt. Die Kosten teilen sich Stadt und ÖBB im Verhältnis 50:50.