Gemäß dem Klagenfurter NEOS-Chef Janos Juvan treiben im Rathaus die „unheiligen drei Könige“ ihr Unwesen. Bürgermeister Christian Scheider, sein Büroleiter Patrick Jonke und Wohnungsreferent Alois Dolinar. „Anstelle von Gold, Weihrauch und Myrre haben sie unzulässige Vertragsverlängerungen, Überstunden und Wohnungsdeals dabei“. Hintergrund von Juvans Rundumschlag gegen die führenden Köpfe des Team Kärnten in Klagenfurt ist die Vergabe einer von der Stadt zugewiesenen Genossenschaftswohnung an Dolinars Sohn. Diese bekam er, wie Unterlagen, die der Kleinen Zeitung vorliegen, beweisen, aufgrund einer Intervention aus Dolinars Büro zugesprochen.
Ruf nach der Justiz
Grundsätzlich gibt es Richtlinien für die Wohnungsvergabe. Diese sehen eine Dringlichkeitsreihung der Wohnungswerber nach einem Punktesystem vor. Das Wohnungsgesuch von Dolinars Sohn wurde mit 0 Punkten bewertet. „Trotzdem wurde die Wohnungszuweisung im Stadtsenat eingebracht und durchgewunken. Ich bin überzeugt, dass die Justiz ihre Rolle wahrnimmt und aufklärt, ob hier der Tatbestand der Untreue gegenüber der Stadt Klagenfurt erfüllt wurde“, so Juvan bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Er zieht aus der Causa den Schluss, die Vergabe von Wohnungen auszulagern und so der Einflusssphäre der Politik zu entziehen. „Ich will, dass die Stadtregierung in die Gänge kommt und über Ideen und Projekte spricht.“ Der „krankhafte Hang zum Nepotismus“, den Juvan im Rathaus verortet, würde das aktuell verunmöglichen.