Die Liebe zum Sport. Und natürlich die ganz große Zuneigung zu den wiehernden Vierbeinern. Diese elementaren Pfeiler waren in der Familie Domaingo schon seit immer ausgeprägt - schon auf dem Krahof in der Domaingo-Siedlung bei Wolfsberg, wo die erste Generation der Reiter-Dynastie aufwuchs. Einer von ihnen war Adi Domaingo.
Den jungen Pferdenarren zog es, wie auch seine Brüder Jörg und Wolfgang sowie die Schwestern Claudia und Ulrike, aber bald aus dem Lavanttal hinaus, um dem Pferdesport hierzulande sprichwörtlich auf die Sprünge zu helfen. Nur Bruder Heinz wurde vom Pferdefieber nicht erfasst, schlug einen anderen beruflichen Weg ein und wurde Koch. Adi verschlug es in den Süden der Kärntner Landeshauptstadt, wo er auf dem Areal des sogenannten Postrane im Süden Klagenfurts eine Reitschule gründete. Dort brachte der „Sunnyboy“ des heimischen Pferdesports hunderten Kindern und Erwachsenen das Reiten und die Liebe zu den Tieren bei. Zahlreiche Springreit-Talente, wie beispielsweise Monika Hirsch, die später über den Europameisterschaftstitel bei den Young Ridern jubeln durfte, gingen bei ihm durch die Schule und durften unter seinem strengen Auge über zahlreiche Siege und Platzierungen auf nationalem und internationalem Niveau jubeln. Sein Unterricht war von Disziplin, Strenge und Humor geprägt. Vor allem der Nachwuchs hatte es dem Altmeister, wie er liebevoll von seinen Kollegen genannt wurde, angetan. Er war ein Pferdemann durch und durch, wusste genau, welches Pferd zu welchem Reiter passt. Er selbst war im Parcours bis in die schwerste Klasse höchst erfolgreich. Auch als Turnierveranstalter hinterließ Adi Domaingo österreichweit seine Spuren.
Reitstall im Norden Klagenfurts
Später mussten er, seine Pferde und Schüler aufgrund wasserschutzrechtlicher Probleme in den Norden Klagenfurts übersiedeln. In der Suppanstraße, direkt gegenüber des Schlosses Ehrenhausen, führte er sein Lebenswerk weiter. Einen Teil davon übergab er schließlich zunächst seinem älteren Sohn Ulrich (50), im Jahr 2016 dann den anderen Teil an Sohn Jannik (25). Die beiden Halbbrüder gingen ebenfalls durch die Reitschule des Vaters, sind beide als Springreiter und Reitlehrer erfolgreich und führen jetzt den Betrieb in seinem Sinne weiter. Bis zum Schluss stand Domaingo seinen Söhnen und vielen seiner ehemaligen Schützlinge mit Rat und Tat zur Seite. Oft besuchte er Reitsportveranstaltungen in der Umgebung, um das Geschehen im Parcours vom Rand aus zu beobachten. Mit seiner humorvollen Art kommentierte Adi Domaingo Ritte, sparte aber auch nicht mit Kritik, wenn er nach seiner fachkundigen Meinung gefragt wurde.
Er verstarb nun völlig überraschend im Alter von 76 Jahren. Domaingo hinterlässt seine Lebensgefährtin Beate, seinen beiden Söhne Ulrich und Jannik sowie Enkel Daniel.