Kunstgenuss statt Fastfood! Dort, wo jetzt eigentlich schon Burger, Wraps und Donuts über den Ladentisch gehen sollten, hängt jetzt ein Gemälde des Kärntner Künstlers Markus Orsini-Rosenberg. Es ist der Startschuss für das Kunstprojekt „art let out - let art out“. Die Idee dazu hatte der Klagenfurter Gerhard Czechner, er will damit den Leerständen in der Klagenfurter Innenstadt den Kampf ansagen. „Es gibt rund 80 Leerstände in Klagenfurt“, weiß Czechner, der das Projekt (einstweilen noch) aus privater Hand finanziert. Mit dem Projekt will er nun diese Geschäftsflächen als Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst nutzen, bewerben und beleben. „Der Kunst und den Künstlern neue Bühnen geben, sie raus aus Galerien und Museen in die breite Öffentlichkeit bringen“, erklärt der Klagenfurter, die Idee, die dahinter steckt. „Die Kunst kommt zu den Menschen – die Auseinandersetzung mit ihr kann quasi auch auf der Straße stattfinden. Die Klagenfurt-City wird so zu einer Kunstausstellung.“

Czechner, einst im Marketingbereich tätig, konnte neben Orsini-Rosenberg bereits zahlreiche weitere Künstler, wie beispielsweise Guido Katol, Richard Klammer oder Ina Loitzl für diese Art der Präsentation gewinnen. Und ebenfalls mit an Bord: Immobilienbesitzer, die leerstehende Geschäftsflächen zur Verfügung stellen und damit zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen. „Je mehr Locations sich beteiligen, desto mehr Künstler können präsentiert werden und desto schöner wird die Innenstadt“, so Gerhard Czechner, der bereits weitere Projekte dieser Art am Kardinalsplatz und am Fleischmarkt in den Startlöchern hat. Pro Geschäftsfläche stellt ein Künstler aus, über eine Leinwand werden Informationen über den Künstler eingespielt. Die Kunstwerke können freilich auch käuflich erworben werden.

„Werden besagte Lokalitäten vermietet, müssen wir die Ausstellung abbrechen und uns neu orientieren“, sind sich Czechner und die Künstler der Sache bewusst. Wie auch in jenem Fall der noch leerstehenden Geschäftsfläche, wo jetzt Orsini-Rosenberg seine „Wörtherseemalerei“ präsentiert. Im historischen Gebäude in der Kramergasse 8 hätte eigentlich der amerikanische Fast-Food-Riese Kentucky Fried Chicken (KFC) seine erste Filiale in Kärnten Mitte Dezember eröffnen sollen. „Aus internen Gründen verschiebt sich die Eröffnung leider auf 2024“, erklärte Pressesprecherin Agnieszka Imsirovic vor wenigen Tagen. „Es handelt sich in diesem Fall um ein laufendes Bauverfahren. Es gibt Formgebrechen und es läuft gerade die Frist zur Mängelbehebung“, wird die Abteilung Baurecht und Gewerberecht des Magistrats Klagenfurt auf Anfrage der Kleinen Zeitung konkreter. Eine Bauverhandlung steht erst bevor. Zum Abschluss des Verfahrens findet am 9. Jänner 2024 ein Ortsaugenschein statt.