Die Geste spricht für sich: Der Klagenfurter Stadtsenat hat beschlossen, jedem Mitarbeiter in diesem Jahr ein Präsent unter den Weihnachtsbaum zu legen. 60 Euro in Form von „City 10ern“ gibt es pro Kopf und Nase vom Christkind aus dem Rathaus. Bei den knapp 1800 Mitarbeitern schlägt sich dieses Geschenk“ mit mehr als 100.000 Euro zu Buche. „Die Aktion kommt ja wiederum der Klagenfurter Wirtschaft zugute, denn das Geld fließt ja zurück“, begründen die Verantwortlichen im Rathaus diese Entscheidung.
In Anbetracht der finanziellen Situation der Landeshauptstadt sorgt dieser Akt der Wertabschätzung aber vielerorts für Kopfschütteln. Unter anderem auch bei Vertretern der Wirtschaftskammer Kärnten. Denn: Der beliebten Cashback-Aktion, die 2020 von der Wirtschaftskammer und der Stadt Klagenfurt gestartet wurde, wurde in diesem Jahr nämlich eine klare Absage erteilt, wie Bezirksstellengeschäftsführer Markus Polka auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigt. Kurz zum Prozedere: Wer seine Weihnachtseinkäufe bei einem Klagenfurter Betrieb getätigt hat, bekam 20 Prozent - höchstens aber 60 Euro - in Form von City 10ern rückerstattet. Die Rückvergütung wurde von der Stadt zur Verfügung gestellt, die Abwicklung lag bei der Interessensvertretung.
„Im Vorjahr wurden im Rahmen dieser Aktion von den Klagenfurterinnen und Klagenfurter insgesamt 2067 Rechnungen eingereicht und in weiterer Folge 85.000 Euro in Form von City 10er wieder an die Kundinnen und Kunden retourniert“, zieht Polka eine durchaus erfreuliche Bilanz. „In Summe ergab dies eine Einkaufssumme für die heimischen Betriebe von 506.000 Euro“, ergänzt Polka. Auf diese Unterstützung müssen Kunden wie auch Unternehmen in diesem Jahr gleichermaßen verzichten. Denn die Stadt hat der „Heimkaufen“-Aktion eine Absage erteilt.
„Das ist eine Frage des Budgets“, bestätigt Stadtrat Max Habenicht. Er habe im Vorjahr aus einem Sonderbudget des Wirtschaftsreferates die Summe in der Höhe von 85.000 Euro gestemmt. In diesem Jahr sei dies nicht mehr möglich.
Franz Ahm bringt in seiner Funktion als Obmann der Klagenfurter WK-Bezirksstelle wenig Verständnis für diese Entscheidung der Stadt auf. „Für viele andere Dinge gibt es sehr wohl Geld“, kontert Ahm in Richtung Rathaus. Der heimische Handel habe es im Zusammenhang mit dem Onlinegeschäft schon schwierig genug, dazu käme noch die steigende Inflation, die mit einer sinkenden Kaufkraft einhergeht.