Am Neuen Platz, neben dem heutigen „Cafe am Platz“, legte Ferdinand Grüner 1868 den Grundstein für den gleichnamigen Familienbetrieb aus Klagenfurt. 19 Jahre später erwarb er für 21.000 Gulden das Haus an der Ecke Burggasse/Bahnhofstraße und eröffnet ein Galanteriewarengeschäft mit Modeaccessoires und später auch mit Spielwaren.
1902 übernahmen Gustav und Emilie Grüner das Geschäft, nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Sohn Gustav die Geschicke und setzte ab den 1950er-Jahren auf qualitativ hochwertige Modeprodukte. Alfred und Angela Grüner führten das Unternehmen in das 21. Jahrhundert, mit Gregor Grüner folgte vor rund einem Jahr der nächste Generationenwechsel. Am 1. Dezember feiert der Familienbetrieb mit einem großen Event in der Burggasse seinen 155. Geburtstag.
Straßenname als Zeichen der
„Ich bin sehr stolz auf die Geschichte. Jede Generation hatte nämlich ihre Herausforderungen“, sagt Grüner, auf den ein besonderes „Geburtstagsgeschenk“ wartet: Der Bahnhofstraßen-Abschnitt zwischen Fleischmarkt und Burggasse soll in „Grüner-Allee“ unbenannt werden.
Nachdem das St. Veiter Unternehmen Jacques Lemans vor kurzem nur wenige Meter weiter einen eigenen Platz erhalten hatte, klopfte Grüner bei Bürgermeister Christian Scheiders (TK) Büro an. „Jacques Lemans kommt nicht einmal aus Klagenfurt und bekommt einen Platz. Daher möchte ich die Grüner-Allee“, schmunzelt der Unternehmer. „Wenn die Zustimmung von den Nachbarn gegeben ist, kann man darüber reden“, sagt der Bürgermeister, der auch auf einen benötigten Gemeinderatsbeschluss verweist. Trotzdem überreicht er am Freitag symbolisch Grüner eine entsprechende „Grüner-Allee“-Tafel. „Grüner ist ein wichtiger Betrieb für die Stadt“, sagt der Bürgermeister.
Der Abschnitt könnte im Zuge der geplanten Umbauarbeiten in der Bahnhofstraße umbenannt werden. Noch im September wurde ein entsprechender Grundsatzbeschluss mit Planungsstart im Sommer 2024 im Stadtsenat gefasst. Ob der Zeitplan hält, ist ungewiss. Für Scheider steht aber fest: „Die Umgestaltung muss gemacht werden.