„Nie im Leben“, dachten sich René Schoahs und Christian Aigner, als sie im Sommer erstmals das Angebot erhalten haben, das Klagenfurter „Bollwerk“ zu übernehmen. „Was sollen wir mit einer Großdisco? Das Bollwerk hat dazu noch einen schlechten Ruf“, lauteten ihre Bedenken. Doch ein Blick in die Kult-Disco am Klagenfurter Südring reichte, um ihre Meinung zu ändern.
Kurz vor der Eröffnung erstrahlt die neue „Eventstage - powered by GIG“ in neuem Glanz. Die Grundstruktur blieb gleich, die größte Veränderung wird gleich am Eingang sichtbar: Funkelnde Böden, Decken und Wände führen die Party-Gäste in das Herzstück der Disco, den fast 1000 Quadratmeter großen Tanz-Bereich. Dieser wird von mehreren LED-Wänden und einer 360-Grad-LED-Wand über der großen Bar umrahmt. Alleine der neue Eingangsbereich kostete den Köpfen der GIG-Bars in Klagenfurt und Velden rund 300.000 Euro.
Motto-Events für alle Altersklassen
Dass sich Schoahs und Aigner vom alten Bollwerk abgrenzen möchten, ist sichtbar. Die „Eventstage“ ist mehr Glamour, ohne überheblich zu wirken. Dom Pérignon und Bier fließen nebeneinander. „Hier gibt es etwas für den großen und kleinen Geldbeutel“, verspricht Schoahs. Entsprechend fallen auch die Abende aus, die immer unter einem anderen Motto laufen. R&B-Events richten sich an Jugendliche ab 16 Jahren, bei Themenabenden mit Musik aus den 70ern, 80ern und 90ern soll Publikum ab 21 Jahren feiern dürfen. „Wir wollen allen Altersklassen etwas bieten und auch bei uns haben“, sagt Schoahs. Eines steht aber fest: Die Ein-Euro-Partys gibt es nicht mehr, der Spritzer für 2,90 Euro geht sich auch nicht mehr aus.
Auch dem Tanzstadl wird neues Leben eingehaucht. Dieser verabschiedet sich von Mallorca Richtung Kitzbühel. „Wir wollen weg vom Ballermann und orientieren uns hier eher an der Tenne.“ Der Stadl läuft meist unabhängig vom Programm im Club-Bereich. Mittels Trennwand ist es möglich, beide Bereiche zu teilen und an den Wochenenden somit zwei Party-Locations für fast 1200 Gäste anzubieten.
KI-System hilft bei Überwachung
Das schlechte „Bollwerk-Image“ und die zugehörige Klientel sollen draußen bleiben. 44 Kameras fangen jedes Kennzeichen am Parkplatz und jedes Gesicht im Club ein. Ein KI-gestütztes Überwachungssystem hilft, Störer auszusortieren. „Wenn wer Stress macht, fliegt er raus und kommt auch nicht mehr rein.“ Mehrere Security-Mitarbeiter behalten zudem den Überblick, ein eigenes „GIG Safety-Car“ bringt kostenlos die Gäste zu ihren Fahrzeugen oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Über eine Million Euro investieren die Gastro-Experten in ihr neues Projekt. Zwar sammelten sie mit ihrem GIG-Club in Velden schon viel Know-how, „in dieser Liga sind wir aber noch unerfahren“, sagt Schoahs. Hilfe bekommen sie von der „Eventstage“ in Krems, von der sich das Duo Ideen und Tipps holt. Bis zu 40 Mitarbeiter werden engagiert, um auch im Sommer durchzufeiern. Events werden mit dem V-Club in Villach abgestimmt, um sich gegenseitig keine Gäste wegzunehmen. Schoahs und Aigners Ziel ist es, ab Samstag ganz Unterkärnten in ihre „Eventstage“ zu locken.