Es ist ein Thema, das nicht gerne zur Sprache kommt. Und doch ist jeder – die einen früher, die anderen später – einmal damit konfrontiert: der Tod. Gerade jetzt ist er allgegenwärtig, steht er doch am 1. und 2. November zu Allerheiligen und Allerseelen im Mittelpunkt.
Und rückt damit auch die ins Blickfeld, die sich genau um jenen, schmerzlichen Zeitpunkt kümmern – die regionalen Bestattungsunternehmen. 25 sind es in ganz Kärnten, zwei gibt es in Klagenfurt. Roman Macher ist Geschäftsführer des größten Anbieters in diesem Bereich, dem PAX. „Der Trend geht zu individuellen Bestattungen“, weiß er aus Erfahrung. Dabei sind den Wünschen oft keine Grenzen gesetzt. Zumeist fließen persönliche Interessen und Hobbys mit ein.
So findet der passionierte Golfer beispielsweise in einem eigens kreierten Sarg für Golfer seine letzte Ruhe. „Es kommt auch nicht selten vor, dass man sich schon zu Lebzeiten um alles kümmert, um die Hinterbliebenen im Todesfall nicht zu belasten“, sagt Macher. Dabei geht es oft nicht nur um organisatorische Angelegenheiten, sondern auch um finanzielle. Damit hält der Trend zur sogenannten Bestattungsvorsorge - von der einfachen Bestattung (mit bereits vorhandenen Grab) bis hin zur gehobenen Ausstattung (mit Grabankauf und Grabstein) - an. Kostenpunkt zwischen 20 und 40 Euro pro Monat.
Denn eine Bestattung kostet Geld - egalb, ob Erdbestattung (ab 3800 Euro), Feuerbestattung mit Urne (ab 3315 Euro) oder Naturbestattung in einem Friedensforst (ab 3700 Euro). 13 solcher Friedensforste gibt es mittlerweile in Kärnten, bald vier davon in und rund um Klagenfurt - Klagenfurt-Sattnitz, Krumpendorf, Moosburg und demnächst in Pörtschach. „Immer mehr Menschen wünschen sich später in einem Friedensforst ihre letzte Ruhestätte zu finden“, sagt Macher. Ein „Vorteil“: Folgekosten für Grabpflege, Verwaltungskosten oder Kerzen gibt es keine. Ebenfalls in Klagenfurt möglich, aber wesentlich kostenintensiver: See - oder Diamantenbestattungen.
Gärtner und Floristen mit Einbußen
Die Verabschiedung findet immer häufiger in kleinem Kreis statt. Leidtragenden davon sind die Floristen und Gärtnereien, die finanzielle Rückschläge in Kauf nehmen müssen. Die Einbußen bei der Trauerbinderei belaufen sich auf bis zu 50 Prozent, sagt Floristen-Innungsmeister Kurt Glantschnig. „Der Trend gibt mir zu denken. Wenn jemand 80 Jahre durchs Leben geht, dann haben auch seine Freunde und Bekannte das Recht, sich zu verabschieden“, meint Glantschnig. Weniger Aufträge und steigende Kosten machen den Betrieben zu schaffen. Die Gärtnerei Freidl, direkt neben dem Friedhof Annabichl, verzichtet mittlerweile erzwungenermaßen auf Binderei-Aufträge.
Ähnlich wie bei Särgen, geht auch beim Blumenschmuck der Trend Richtung Individualität. Vorrangig kommen weiterhin die Lieblingsblumen des Verstorbenen oder Rosen zum Zug. Doch „regional und saisonal sind auch bei Blumen angekommen“, sagt Glantschnig. Ein Trend, der sich aufgrund der Marktsituation entwickelte. Exotische Pflanzen sind Mangelware und damit auch teurer. Gleichzeitig beobachtet Glantschnig einen Wandel im Denken: „Viele stellen sich die Frage, ob man im Herbst unbedingt Maiglöckchen braucht.“