Es war das offenste Geheimnis, das durch die Gänge des Klagenfurter Rathauses schwirrte. Monatelang lautete die Frage nicht, ob, sondern, wann Corinna Smrecnik (SPÖ) ihre Rolle als Stadträtin hinter sich lassen wird. Am Mittwochabend war es endgültig soweit - der SPÖ-Bezirksparteivorstand fasste den Beschluss für die Veränderung. Constance Mochar folgt nach, die mit Vizebürgermeister Philipp Liesnig und Franz Petritz das neue rote Stadtrat-Trio bilden wird.

Philip Kucher, Constance Mochar, Franz Petritz und Philipp Liesnig bilden die neue Klagenfurter SPÖ-Spitze © kk

„Constance ist nicht nur eine im Privat- und Berufsleben erfolgreiche Frau, sondern bringt als Spitzensportlerin einen im wahrsten Sinne des Wortes langen Atem für die Politik mit“, sagen Liesnig und Bezirksparteivorsitzender und Nationalrat Philip Kucher über die zukünftige Stadträtin. Dass die Wahl auf die 46-jährige Präsidentin des Kärntner Triathlonverbandes fiel, ist keine Überraschung. Schon im Frühjahr, als sie für die SPÖ in den Gemeinderat einzog, äußerte sie ihr Interesse an der Rolle. Sie selbst befindet sich momentan in einem Trainingslager und war bei der heutigen Entscheidung nicht anwesend.

Smrecnik wechselt zur Kabeg

In der Vergangenheit wurde ein anstehender Wechsel von der SPÖ stets dementiert. Im Hintergrund lief Smrecniks Jobsuche aber schon lange auf Hochtouren. Fündig wurde sie in der Abteilung Personal, Recht und Compliance in der Kabeg, wo sie zukünftig juristische Fragestellungen behandeln wird. „Ich freue mich, meine Expertise in diesem herausfordernden Umfeld einbringen zu können“, sagt Smrecnik, die seit 2021 Stadträtin war.

Ob oder inwieweit Mochar ihre Aufgaben als Geschäftsführerin und Betriebsleiterin bei der Strabag im Bereich Abfallwirtschaft in Kärnten und der Steiermark abgeben wird, ist noch offen. „Ich fühle mich geehrt über den Vertrauensbeweis, der mir hier entgegengebracht wird, und freue mich auf die neue Herausforderung“, sagt Mochar in einem kurzen Statement.

Anfang November soll im Rahmen einer Sondergemeinderatssitzung die Angelobung stattfinden. Acht SPÖ-Mandatare müssen davor dem Wechsel zustimmen - eine reine Formsache. Komplizierter dürfte die Frage werden, ob es Änderungen in der Referatseinteilung geben wird. Smrecnik hat die Bereiche Stadtplanung, Familie, Frauen und Jugend über. Liesnig ist für Gespräche mit ÖVP, FPÖ und dem Team Kärnten offen: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es Überschneidungen gibt, die besser passen würden.“