Wie kann ich selbstbestimmt aber mit etwas Unterstützung im Alter leben? Welche Pflegeangebote gibt es? Welche Förderungen gibt es und wo muss ich etwaige Anträge stellen?
Fragen wie diese stellen sich viele Kärntnerinnen und Kärntner mit zunehmendem Alter sehr häufig, nur wer beantwortet diese?

Pflege-Nahversorgung als kostenfreies Serviceangebot

Seit dem Jahr 2019 gibt es in Kärnten mit der Pflege-Nahversorgungein kostenfreies Serviceangebot rund um den Themenbereich Pflege: Dieses richtet sich an ältere Menschen aber auch an betreuende Angehörige. „Im Oktober 2019 konnten die ersten 7 Gemeinden für dieses Projekt gewonnen werden, heute sind es bereits 76 (Kärnten hat 132 Gemeinden, Anmerkung der Redaktion) und die Tendenz steigt“, sagt Projektleiterin MichaelaMiklautz von der Abteilung 5 (Gesundheit und Pflege) des Landes Kärnten.
Die PflegekoordinatorInnen werden in den einzelnen Gemeinden eingesetzt und sind damit AnsprechpartnerInnen für die BürgerInnen. Sie geben profunde Auskunft zu Angeboten der Gesundheitsförderung und bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit. Weiters bieten sie Hilfestellung bei der Organisation zur Inanspruchnahme von mobilen Diensten und anderen Hilfsangeboten, administrativen Belangen (Antrag Pflegegeld, Pension etc.) und bei Pflegeheimaufnahme. 
Durch die Beratung vor Ort und den konkreten Überblick über die individuellen Bedürfnisse in den einzelnen Gemeinden können aber auch zusätzlich Angebote durch die PflegekoordinatorInnen initiiert werden, wie beispielsweise Hol- und Bringdienste, Arztbesuche und die Durchführung von Einkaufsfahrten aber auch die Koordination nach Krankenhausaufenthalten.
Die kärntenweit derzeit hauptamtlichen 26Kräfte arbeiten in erster Linie für die BürgerInnen, sind durch ihre Netzwerke aber auch Schnittstellen zur Gesundheitsabteilung des Landes, zu Bezirkshauptmannschaftenund dem jeweiligen Sozialhilfeverband.
Ein weiteres Herzstück der Pflege-Nahversorgung ist der Aufbau einer ehrenamtlichen Struktur in den Gemeinden. Die HelferInnen unterstützen die PflegekoordinatorInnen in ihrer Arbeit und bilden durch die Niederschwelligkeit des Angebots oft die Brücke zu den Hilfesuchenden. „Zum einen schaffen wir mit diesem Projekt ein gut ausgebautes und professionelles Netzwerk für ältere Menschen und pflegende Angehörige. Zum anderen sehen wir aber, dass sich Menschen angesprochen fühlen, ihren Mitmenschen ehrenamtlich helfen zu wollen“, berichtet Michaela Miklautz vom Land Kärnten.

Selbstbestimmtes Leben so lang als möglich