Der kleine Lukas (Name von der Redaktion geändert) ist drei Jahre alt, sieht aber viel kleiner aus. Wenn er schläft, atmet seine Mutter auf. Dann kann sie sich um die anderen Kleinkinder kümmern, die ihre Aufmerksamkeit erfordern. Sobald Lukas aufwacht, schreit er vor Furcht, weint, strampelt, stöhnt, schlägt mit den Armen um sich und fremdelt sogar vor seiner liebevollen Mutter.
„Er hat Panikzustände“, sagt Rosi (Name von der Redaktion geändert), während sie ihn zu beruhigen sucht. „Das ist jeden Tag so.“ Vielleicht kommt die Angst von den epileptischen Anfällen, die den kleinen Lukas immer wieder peinigen.
Lange Krankengeschichte
Lukas war ein Frühchen, das sich die ersten drei Monate gut entwickelte. Dann bemerkte seine Mutter Entwicklungsrückstände, weil Lukas ganz anders war als sein Zwillingsgeschwister. Er wollte den Kopf nicht heben und konnte seine Augen nicht an einem Gegenstand festmachen. Seine Augenmuskeln können nicht beide Blicklinien auf den gleichen Punkt richten. Die Koordinationsfähigkeit der Augen ist gestört. Mit sechs Monaten konnte er immer noch nicht krabbeln. Seinen Kopf hält er bis heute schief. Später machte Lukas keine Anstalten, aufstehen zu wollen. Er kann bis heute nicht stehen, nicht gehen, robbt und schiebt sich über den Boden. „Deutliche motorische Instabilität mit wenig Haltungshintergrund“, lautete die Diagnose. Wenn er spricht, kommen nur unverständliche Laute über seine Lippen. Er hat keine aktive Sprache.
An seinem zweiten Geburtstag, als seine Mama eine Torte gebacken und die Oma zur Feier geladen hatte, begann Lukas plötzlich zu zittern, zu zucken und zu erbrechen. Die erschrockene Mutter rief den Arzt, der einen epileptischen Anfall diagnostizierte. Seither muss Lukas Medikamente nehmen, die oft Nebenwirkungen haben.
Belastende Sitaution für die Mutter
„Er ist sehr brav und versteht manches“, sagt seine junge Mutter, die ihn ständig tragen muss, was man sich beim Anblick ihrer zarten Figur als sehr beschwerlich vorstellt. Setzt Rosi ihn ab, wenn er nicht will, wird er zornig und schlägt den Kopf auf den Boden. „Einkaufen gehen ist eine Katastrophe“, schildert die Mutter. „Ich muss auch mein jüngeres Kind mitnehmen und habe mit ihnen dann schon alle Hände voll zu tun. So kann ich nur Kleinigkeiten auf einmal kaufen.“ Mühsam ist dann der Aufstieg mit Kindern, Kinderwagen und Einkaufstasche über die Treppe bis zur Wohnung. Denn der Lift hält nur im Halbstock. „Es ist sehr anstrengend“, schildert sie, während die Kinder schreien und weinen und auf sie hinaufkrabbeln. Die junge Mutter lebt mit ihren Kindern alleine. Ihre Familie wohnt entfernt, sie hat nur Unterstützung durch die Oma väterlicherseits. Trotz der sehr belastenden Situation ist sie sehr bemüht, die Kinder gut zu versorgen und kümmert sich rührend um sie. Lukas erfordert viel Aufmerksamkeit, was sie manchmal sehr erschöpft. Da Lukas keine anderen Bezugspersonen akzeptiert, kann Rosi nicht mehr arbeiten, es wird erst leichter werden, wenn alle Kinder in den Kindergarten gehen werden.
Finanzielle Unterstützung dringend notwendig
Die prekäre finanzielle Situation belastet die junge Mutter noch mehr. Sie bräuchte dringend Hilfsmittel für Lukas, wie einen Rehabuggy, der auf seine Bedürfnisse und seinen Körperbau abgestimmt ist und dadurch besonderen Halt gibt. Später wird er einen Rollstuhl brauchen, damit er selbst mobil sein kann, auch das wird viel kosten. Die Kassenbeiträge decken nicht alles ab. Sehr wichtig wäre ein Stehtrainer, damit sich Lukas aufzurichten lernt. Auch ein Badelifter wäre in weiterer Zukunft hilfreich, denn lange wird die Mutter ihr Kind nicht mehr heben können.
Und wenn Lukas größer wird, braucht er ein Pflegebett. Alle diese Kosten kann die junge Mutter alleine nicht bewältigen und hofft auf Hilfe durch „Kärntner in Not“. Die Übernahme der Kosten für die Hilfsmittel wäre eine große Entlastung für die junge Mutter, die alles versucht, um ihren Kindern einen schönen Alltag zu ermöglichen und dafür große persönliche Opfer bringt.
Elke Fertschey