Bedingt durch die Corona-Pandemie gerieten viele Menschen in Österreich, sei es durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, in zum Teil massive existenzielle Schwierigkeiten. Viele von ihnen haben ihre Wohnung verloren oder sind vom Verlust ihrer Wohnung bedroht.
Genau hier setzt die Initiative „zuhause ankommen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) gemeinsam mit dem Sozialministeriuman.
In fünf Bundesländern (Wien, Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich) sollen so bis Ende April 2022 240 Wohnungen im gemeinnützigen Sektor an 600 armuts- und ausgrenzungsgefährdete Menschen vermittelt werden.
Die zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 2.650.000 Euro werden vom Sozialministerium getragen und sollen für Finanzierungsbeiträge, Übersiedelungskosten und bei Bedarf für sozialarbeiterische Betreuung eingesetzt werden.
Housing-First-Modell
Bei der sozialarbeiterischen Betreuung kommt das Housing-First-Modell zur Anwendung. Dieses beruht auf einem einfachen Prinzip: Von Wohnungsnot betroffene Menschen erhalten einen strukturierten Zugang zu einer leistbaren Wohnung mit eigenem Mietvertrag und werden – nach Wunsch – von SozialarbeiterInnen begleitet: von der Wohnungslosigkeit hinein in einen neuen Alltag in den eigenen vier Wänden.
Im Rahmen von Housing First erhalten wohnungslose Menschen zudem Unterstützung bei der Klärung ihrer Einkommenssituation, sodass sie sich eine eigene Wohnung auch nachhaltig leisten können.
In Kärnten bereits 45 AntragstellerInnen
Die Abwicklung des Projekts in den einzelnen Bundesländern erfolgt über Kooperationspartner. In Kärnten sind dies die Volkshilfe und die Caritas.
"Bereits 45 Erstgespräche haben seit Juli stattgefunden, um die Situation jedes/jeder Einzelnen abzuklären und eine nachhaltige Hilfe bieten zu können", berichtet Mara Lesjak, Projektkoordinatorin der Volkshilfe Kärnten. Insgesamt stehen in unserem Bundesland 312.000Euro zur Verfügung. Im Bereich der Betreuung gibt es Kapazitäten für 100 KlientInnen. Angesichts der durch Corona bedingten Situation sind diese Kapazitäten auch dringend erforderlich und werden bis zum Projektende im nächsten Jahr vollständig ausgeschöpft.
Durch die Zusammenarbeit zwischen BAWO, Sozialministerium und Volkshilfe sowie Caritas Kärnten werden Wohnungs- und Obdachlosigkeit vor Ort nachhaltigbekämpft.
Albert Lesjak