Als der Verein „Kärntner in Not“ am 7. August des Vorjahres die Leserinnen und Leser der Kleinen Zeitung aufgerufen hat, für die Unwetteropfer zu spenden, war nicht zu erahnen, dass daraus die größte Einzelspendenaktion heranwachsen würde, die der Verein jemals initiiert hatte.
Insgesamt 1.145.000 Euro wurden für die Flutopfer gespendet. Die Hilfsbereitschaft des Vereins und seiner Spenderfamilie war in den Jahren zuvor beeindruckend: 1,8 Millionen Euro waren für Opfer von Naturkatastrophen ausbezahlt worden, alleine nach Treffen und Arriach gingen über 800.000 Euro.
War 2022 die Zusammenarbeit aller Spendenvereine mit dem Land Kärnten vorbildlich – die Geschädigten mussten nur einen Antrag stellen, dieser wurde dann sofort mit den erforderlichen Schadensschätzgutachten an die Hilfsorganisationen weitergeleitet, gestaltete sich die Abwicklung seit dem Vorjahr bis in den Frühsommer 2024 holprig.
Den Hilfsorganisationen wurden vom Land Kärnten zwar Listen mit Namen und Kontaktdaten der Flutopfer sowie den geschätzten Schadensbeträgen geschickt, doch die Betroffenen kamen nicht umhin, bei jeder einzelnen Hilfseinrichtung wie „Kärntner in Not“, Caritas, „Österreich hilft Österreich“ einen eigenen Antrag zu stellen. „Kärntner in Not“ hat an alle Hilfszusagen verschickt, deren Namen auf den Listen standen. Leider waren Betroffene verunsichert. Sie hatten bei der Antragstellung auf Soforthilfe durch das Land Kärnten, die über die einzelnen Gemeinden abgewickelt wurde, eine „Abtretungserklärung“ unterzeichnen müssen. Die Soforthilfe war dadurch nur ein Vorschuss auf eine Versicherungsleistung.
Viele befürchteten, auch Geld von privaten Vereinen zurückzahlen zu müssen. Wobei festgehalten werden muss, dass von den 190 Betroffenen, an die „Kärntner in Not“ Unwetterhilfen ausbezahlt hat, nur wenige hohe Versicherungsleistungen erhielten, die meisten mussten Ablehnungen oder pauschalierte Beträge akzeptieren.
62 Unwetteropfer haben nicht auf die Zuschrift durch „Kärntner in Not“ reagiert. Für sie liegen noch über 150.000 Euro bereit. Über telefonische Kontaktaufnahme konnte teils geklärt werden, ob noch Bedarf an einer Hilfestellung bestünde. Tatsächlich lehnten einige eine Hilfszahlung ab. Andere mussten aufgeklärt werden, dass sie nichts zurückzahlen müssen. Zu mehreren konnte kein Kontakt hergestellt werden. Sollte Geld aus der Hilfsaktion 2023 übrig bleiben, wird es für kommende Katastrophenfälle reserviert.