Das Sozialsystem in Österreich ist gut aufgestellt, dennoch gibt es viele Betroffene, die ohne Zuwendung von privaten Hilfsvereinen wie „Kärntner in Not“ keine Chance auf Besserstellung ihrer Notsituation haben. Deshalb ist das Engagement der Zivilgesellschaft im karitativen Bereich, sei es in ehrenamtlicher Tätigkeit oder als Spenderin und Spender, wie es die Bildberichte dokumentieren, dankeswert und unverzichtbar.

„Kärntner in Not“ bekommt durch die Anträge der Hilfesuchenden Einblicke in Lebenswelten, die von Krankheit, Behinderung, Arbeitsplatzverlust und von der Teuerung bei Mieten, Energiebedarf und den notwendigsten Aufwänden des täglichen Lebens geprägt sind.

Seit einigen Jahren unterstützt „Kärntner in Not“ einen Mann. Er war alle Sommer als Hilfskraft im Einsatz, im Winter musste er „stempeln“, dadurch sank sein Einkommen. Er benötigte für den Weg zur Arbeit ein Auto, den Kauf konnte er nur mittels Kredits finanzieren, den ihm heimische Banken verwehrten, ein ausländisches Institut verrechnete hohe Zinsen und Gebühren. So kam er in die Schuldenfalle, „Kärntner in Not“ sprang in den Wintermonaten mit einer Hilfsleistung ein. Im Vorjahr der Schock: Der Mann verlor die Arbeit, jetzt sucht er vergeblich einen Job - über das AMS, im Internet, fragt sich durch. Er lebt bescheidenst auf knapp 40 m2. Mit 29,28 Euro täglich muss er durchkommen, die Wohnbeihilfe hilft bei der Mietzahlung. Monatlich bleibt ein Minus stehen. Der Mann, der eine Behinderung hat, versteht die Welt nicht mehr, weil er unbedingt arbeiten will.

Nach ihrem Arbeitsplatzverlust kam auch eine Frau in finanzielle Not. Auch bei ihr klaffte zwischen Lohn und AMS-Geld (39,54 Euro täglich) eine Differenz. Weil aber bei der Wohnbeihilfe das Vorjahreseinkommen zählt, hat sie keinen Anspruch auf diese Unterstützung. Sie trudelte in einen Mietrückstand. Paradox: Ihr Ansuchen beim „Wohnschirm“ - einem Fonds des Sozialministeriums zur Hilfe bei Mietrückständen - wurde abgelehnt, weil ihr monatlich ein Betrag fehlt zur Deckung aller Fixkosten. Somit würde weiterhin ein Mietrückstand entstehen und sie sei nicht förderungswürdig. Die Betroffene ist chronisch krank. „Kärntner in Not“ half.