Sie haben Wasser abgepumpt, Schlamm und Erdreich weggeführt. „6000 Liter Wasser haben wir aus den Wänden herausgezogen, dennoch ist unser Heim immer noch nicht bewohnbar“, erzählt ein Betroffener. „Wir mussten 50 Tonnen Erde aus dem Haus schleppen“, aber an eine Rückkehr kann der Unwettergeschädigte nicht denken. Zuerst müsse der Hang hinter dem Haus abgesichert werden. Andere müssen das Grundstück mit Drainagen absichern, damit beim nächsten Unwetter das Wasser nicht wieder zur Bedrohung wird. „Wir haben noch immer die Plane am Dach“, erzählt eine weitere Hausbesitzerin. „Unser Keller ist nach wie vor verschimmelt“, berichtet jemand anderes von seinem Eigenheim.

Die Verzweiflung nach der Unwetterkatastrophe des Sommers 2023 war groß - und ist groß geblieben. „So lange die Versicherung keine Haftungen übernimmt, können wir keine Arbeiten durchführen“, erzählt eine Betroffene die Zwangslage. Statiker, Geologen waren im Einsatz, Mitarbeiterinnen von Fachabteilungen, doch oft bleiben die Unwetteropfer mit den Schäden an Haus und Hof alleine gelassen. Einige erwägen Rechtsmittel zu ergreifen.

Eine Frau erzählt, dass für sie die Evakuierung das schlimmste war. Nicht zu wissen, ob sie ins geliebte Heim wieder zurückkehren können. „Keine Nacht habe ich geschlafen“, bis die Behörde grünes Licht für die Rückkehr gab. Die Angst war groß, ob man es überhaupt schaffen würde, den gepflegten Urzustand wieder herzustellen. „Alles hing in der Luft und heute noch höre ich das Wasser rauschen“.

1.149.069,16 Euro haben die Leserinnen und Leser der Kleinen Zeitung für die Unwetteropfer gespendet. Eine für „Kärntner in Not“ extrem beeindruckende Summe. 237 Adressen von Betroffenen wurden dem Hilfsprojekt über die Abteilung „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ der Landesregierung und teils auch von der Caritas übermittel, einige haben direkt mit dem Verein Kontakt aufgenommen. Die „Kärntner in Not“ vom Land mitgeteilte Schadensumme belauft sich auf 4.025.278,39 Euro. Dass dies nicht halten kann, wird im Einzelgespräch mit Betroffenen klar. „Unsere Schadensschätzung hat sich verdreifacht“, so ein Geschädigter.

Da viele noch immer nicht genau über den ganz konkreten Sanierungsbedarf Bescheid wissen, ist auch deren Antragstellung zögerlich. Immerhin konnte „Kärntner in Not“ 801.942 Euro direkt an Unwetteropfer ausbezahlen beziehungsweise den Betroffenen konkrete Förderbeträge zusichern. 226.210 Euro sind für jene reserviert ist, die noch keinen Antrag gestellt haben. Der Restbetrag kann an ganz arg Betroffene in einer zweiten Auszahlungsrunde verteilt werden, wie „Kärntner in Not“ es auch in Treffen und Arriach gemacht hat.