Wenn in Villach Kirchtagsfähnlein wehen, Biertische ausgepackt werden und die Kirchtagssuppe kocht, ist Ines Peschke in ihrem Element. Seit mehr als Jahren nimmt sich die in Wien lebende gebürtige Villacherin frei, um am Kirchtag in der Caffè-Latte-Bar und deren Standln die Gäste zu umsorgen. "Das erste Mal hatte ich Urlaub und wurde gefragt, ob ich aushelfen kann." Die Arbeit machte ihr sofort Spaß: "Es hat mir so viel positive Energie gebracht", erzählt sie strahlend.

Eigentlich kommt die 50-Jährige aus dem Gesundheitsbereich und arbeitet in der Bundeshauptstadt im Innendienst eines Elektrotechnikkonzerns. Die Arbeit am Kirchtag ist für sie ein echter Ausgleich: "Ich habe lange in einer Privatordination im Ersten Bezirk in Wien gearbeitet. Da muss man darauf achten, wie man sich gibt und wie man spricht. Hier in Villach kann ich sein, wie ich bin. Da muss ich mich nicht verstellen und bin gut aufgehoben."

Treffpunkt Kirchtag

Ob beim Dekorieren, hinter der Schank oder im Service: Peschke ist vielseitig einsetzbar und packt an, wo sie gebraucht wird: "Ich arbeite dann, wenn am meisten los ist. Die Aufgabe liegt mir, ich weiß, wie ich auf die Leute zugehen muss und mag die soziale Komponente." Die körperliche Anstrengung steckt sie dabei gut weg: "Klar, manchmal tun einem die Beine weh, aber das passt schon." Zumal sie an ihrem Standort mit Blick Richtung Rathausplatz alte Freunde und Bekannte trifft: "Bei der Arbeit sehe ich Leute, die ich sonst das ganze Jahr nicht sehe. Es war schon immer so, dass die Villacher zum Kirchtag heimgekommen sind. Man sucht und findet sich gegenseitig."

Ihre Begeisterung für das Treiben ist mitreißend. Davon profitieren Gäste und Kollegen. "Ich bin ja doch ein wenig älter als die Studenten, die hier mitarbeiten. Das funktioniert aber super, wir verbringen die Pausen miteinander und unternehmen nach der Schicht noch etwas." Peschke wird nicht müde, den Besuchern aus anderen Teilen Österreichs und aus dem Ausland den verbindenden Zauber des Kirchtags nahezubringen.
Ihr Mann reist zum Finale des Brauchtumsfests aus Wien an: "Ich versuche dauernd, ihm eine Lederhose anzudrehen, aber noch sträubt er sich", lacht sie.

Den größten Wunsch, den sie für den diesjährigen Kirchtag hat, teilen wohl viele: "Das Wetter soll passen. Damit haben wir in Villach oft Glück, hoffentlich auch heuer."