Da steht Michael Kos im, wegen des Lockdowns, kurz nach der Vernissage wieder geschlossenen Kunstraum Nestroyhof in Wien. Da lehnt er an seiner Stahlskulptur „metaphrasing Lawrence Weiner“, einer Hommage auf Lawrence Wiener und dessen Installation „Smashed to Pieces (In the Still of the Night)“, mit der der US-Konzeptkünstler in Wien ein dauerhaftes Mahnmal zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 schaffen wollte, das dann allerdings einem Kaffeehaus weichen musste.
Die Zerbrechlichkeit der Demokratie ist eines von vielen politischen, kultur- und gesellschaftspolitischen Themen, zu denen Michael Kos mit seiner Kunst Stellung nimmt. Mitunter auf erschütternde Weise. So führt er mit seiner „71 Memory Box“, die (nach dem Lockdown) bis 2. Mai im Museum Moderner Kunst Kärnten MMKK zu sehen ist, die Dimension des Lkw vor Augen, in dem im Burgenland 71 Flüchtlinge erstickt sind und er nennt auch deren Namen.