Es war ein harter und langer Weg, den Emil Ristoskov in den letzten 15 Jahren als Fußballschiedsrichter zurückgelegt hat. Als der gebürtige Bulgare, der in seiner Heimat selbst im Nachwuchsfußball gespielt hat, 2009 nach Kärnten kam, war es Schiedsrichter-Legende Alfred Wieser, der wesentlich dazu beitrug, dass Ristoskov eine Schiedsrichter-Laufbahn einschlägt. „Damals hat man in Österreich viele junge Fußballschiedsrichter gesucht. Am Anfang waren viele Zweifel da, ob es das Richtige für mich ist und es machte mir eigentlich keinen Spaß. Im Laufe der Zeit gefiel es mir immer mehr und ich bereue es nicht, dass ich Schiedsrichter geworden bin“, erzählt Ristoskov über seine ersten Schritte im Referee-Wesen.

Zeit für höhere Aufgaben

Der 32-jährige Angestellte einer Autovermietungsfirma lernte den oft undankbaren Job eines Schiedsrichters von der Pike auf und durchlief so gut wie alle Ligen in Österreich. Mit seinem Vater Hristo Ristoskov, der von 2004 bis 2010 UEFA Cup-Spiele sowie EM und WM-Qualifikationen leitete, als Vorbild brauchte es keine zusätzliche Motivation mehr, um den Weg nach ganz oben anzutreten. Vergangene Woche kam dann der langersehnte Moment: Viktor Kassai,der technischer Direktor im Schiedsrichterwesen ist, gab Ristoskov Bescheid, dass er bereit für höhere Aufgaben sei und berief den Kärntner für das am Sonntag stattfindende Bundesliga-Spiel Blau-Weiß Linz gegen den GAK ein. „Die Anspannung ist klarerweise da und es wird ein besonderes Spiel für mich. Die Vorbereitung läuft mit den Trainings und den Regeltests aber wie gewöhnlich ab“, freut sich der zweifache Familienvater.

Der Weg war steinig

Ristoskov: „Es war ein extrem langer und harter Weg. Man muss sich zuerst in Kärnten durchsetzen, vom Nachwuchs bis zur Regionalliga. In jeder Liga gibt es ein Ranking, wo man benotet wird.“ Hier müssen Schiedsrichter im vorderen Drittel dabei sein, um in die nächsthöhere Liga aufzusteigen. „In der Regionalliga muss man sich dann entscheiden, ob man in die Bundesliga will oder nicht. Ich meldete mich damals für den ÖFB-Förderkader und absolvierte die Tests.“ Vom zuständigen Bundesliga-Beobachter erhielt er hier Bestnoten und konnte immer auf die Unterstützung von Kärntens Schiedsrichter Obmann Karl Hitzenhammer bauen. „Dann bin ich 2020 in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Seitdem leitete ich in dieser Liga Spiele“, sagt Ristoskov. Den jungen Kollegen will er mitgeben: „Es hilft, so viele Spiele wie möglich zu pfeifen, Erfahrung zu sammeln und niemals aufzugeben, auch wenn es nicht immer leicht ist.“