Das Genua-Tief hat gehalten, was es versprochen hat, die Prognosen der Geosphere Austria trafen ein. Osttirol und vor allem Kärnten wurden eingeschneit. In der Nacht von Sonntag auf Montag ging der Regen in Schnee über und Meteorologe Paul Rainer berichtet von ordentlichen Schneemengen, die gefallen sind: "Am meisten Schnee gab es in Tallagen in Bad Bleiberg, dort sind 46 Zentimeter gefallen. Der Loiblpass hat mittlerweile eine 51 Zentimeter hohe Schneedecke. Fresach darf sich über 31 Zentimeter freuen und die Flattnitz hat 30 abbekommen."
Überraschende Entwicklung
Etwas überraschend für den Meteorologen lag Klagenfurt am Montag vor Villach, in der Landeshauptstadt werden 18 Zentimeter, in Villach 17 gemessen. Nicht die einzige Überraschung: "Montagnachmittag kündigten die Modelle ordentlichen Schneefall in der Nacht auf Dienstag an. Wir haben mit 10 bis 15 Zentimeter gerechnet", sagt Andreas Mansberger, Meteorologe der GeoSphere Austria. Das große Tief über Genua hätte bis Donnerstag immer wieder für Schneefall sorgen sollen. Insgesamt rechnete man damit, dass Villach am Ende eine Schneedecke von bis zu einem halben Meter bedecken sollte. Tatsächlich fielen in der Nacht auf Dienstag nur wenige Zentimeter Neuschnee.
Viele kleine Tiefs
"Es tut sich einiges, die Modelle ändern sich ständig", sagt Mansberger und nennt den Grund: "Statt einem großen Tief in Oberitalien haben wir jetzt mehrere kleinere Tiefs und deren Lage und Intensität ist für die Modelle nicht vorhersagbar. Hier entscheiden schon 50 Kilometer, ob der Schnee fällt, oder ob er es nicht von Slowenien über die Berge nach Kärnten schafft".
Das Potenzial der Großwetterlage war groß, sagt Mansberger, "doch jetzt rechnen wir damit, dass der Schneefall mit heute Nacht sein vorläufiges Ende findet." Zwischen fünf bis maximal 15 Zentimeter werden Dienstagnacht vorwiegend im Süden dazukommen. "Einige Niederschlagszonen könnten durch Oberkärnten und Osttirol ziehen. Die Lage ist allerdings kaum zu prognostizieren und die Niederschlagsmengen werden gering sein." Je weiter östlich man in Kärnten blickt, desto unwahrscheinlicher ist Neuschnee: "Im Osten steigt die Schneefallgrenze, der wenige Niederschlag, der etwa über Wolfsberg fallen wird, wird als Regen kommen."
Lawinengefahr in den Bergen
Die Neuschneemengen haben auch in den Bergen am Montag zu einer Anhebung der Lawinenwarnstufe auf zwei und drei gesorgt. Diese bleiben laut Kärntner Lawinenwarndienst auch am Dienstag aufrecht. Stufe drei (von fünf) gilt demnach ab der Waldgrenze in den Karawanken Mitte, Ost und West sowie in den Karnischen Alpen Ost und Mitte. Stufe zwei gilt darunter sowie ab der Waldgrenze in den Nockbergen, der Villacher Alpe, den Gailtaler Alpen Mitte, dem Goldeck, den Gurktaler Alpen, der Saualpe, der Koralpe und der Packalpe. Weiters in der Glocknergruppe, der Goldberggruppe, der Ankogelgruppe, der Hafnergruppe, der Schobergruppe, der Kreuzeckgruppe, in den Lienzer Dolomiten, den Gailtaler Alpen West und den Karnischen Alpen West.