Gedenken können Vieles sein. Auch entlarvend und ernüchternd. Zehn Jahre nach Jörg Haiders Tod stellt sich vielen die Frage, was aus seinen politischen Mitstreitern, ob Buberlpartie oder Regierungsvertreter geworden ist? Menschenkenntnis sei keine Stärke Haiders gewesen, sagen mehrere aus seinem engsten (familiären) Umfeld. Was auffällt: Nicht wenige bleiben deshalb in Erinnerung, weil sie nach Buwog-Privatisierung, Telekom-Geldflüssen oder Eurofighter-Beschaffung als „Erbe“ der schwarz-blauen Bundesregierung von Gerichten verurteilt wurden oder nach wie vor Teil von Gerichtsprozessen sind. Etwa Karl Heinz Grasser, den Haider mit 25 Jahren zum jüngsten Regierungsmitglied in Kärnten machte und der später Finanzminister in der Regierung von Wolfgang Schüssel war. Heute sitzt er gleich wie Walter Meischberger („Wos woar mei Leistung?“) im Buwog-Korruptionsprozess auf der Anklagebank. Meischberger, der in mehrere politische Affären verwickelt war, agierte in der Bundes-FPÖ als Geschäftsführer und Generalsekretär, war Verantwortlicher für Wahlkämpfe, saß im Nationalrat - und war später Grassers Trauzeuge. Mit Peter Westenthaler, und Gernot Rumpold zählte er zu Haiders „Buberlpartie“.