Ein 39-jähriger Kärntner musste sich am Dienstag vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten. Dem ehemaligen Prokuristen werden unter anderem Veruntreuung, schwerer Betrug und Abgabenhinterziehung vorgeworfen. Insgesamt sei ein Schaden von mehr als einer Million Euro entstanden.

Dem Kärntner wird zur Last gelegt, er habe Geld aus Autokäufen nicht an die Herstellerfirma weitergeleitet, sondern zur Finanzierung des Autohauses verwendet - und zwar bei 20 neuen und 25 gebrauchten Pkw. Allein dadurch sei ein Schaden von rund 800.000 Euro entstanden. Da der Mann auch Rechnungen nicht ausgestellt und Umsätze nicht erfasst habe, sei durch Abgabenhinterziehung ein weiterer Schaden in Höhe von 300.000 Euro entstanden.

Bei Kontrollen gelogen

Der 39-Jährige zeigte sich geständig, gab aber an, für die Taten nicht alleinverantwortlich zu sein: "Ich habe mir über die Dinge nicht so viele Gedanken gemacht. Das war mein Fehler. Ich habe mich aber nie selbst bereichert." Außerdem belastete er in seinen Aussagen vor Richterin Ute Lambauer auch die Geschäftsführerin des Autohaues. Sie sei zumindest informiert gewesen. Die Frau hatte zuvor bei den Ermittlungen angegeben, dass sie von den Veruntreuungen nichts gewusst habe.

Obwohl die Herstellerfirma das Autohaus öfters kontrolliert hatte, ist der Betrug lange nicht aufgefallen. "Wir haben dann einfach angegeben, dass die Autos, die eigentlich verkauft waren, gerade nur unterwegs sind", sagte der Angeklagte. 2013 war das Autohaus in die Pleite geschlittert, die Überschuldung betrug mehr als zwei Millionen Euro.

Der Prozess wurde vertagt. Am nächsten Prozesstag - der Termin dafür steht noch nicht fest - sollen Zeugen einvernommen werden.