Olga Grolitsch hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Anrufe und Nachrichten aus der Ukraine erhalten. Die Menschen vor Ort wollen das Kriegsgebiet so schnell wie möglich verlassen, und bitten die gebürtige Ukrainerin um eine Unterbringungsmöglichkeit in Kärnten.
Nordwestlich von Kiew, in Grolitsch Heimatregion, wurde am Mittwoch sogar ein Kindergarten beschossen. Die Situation in der Ukraine sei dramatisch. "Es ist ein Verbrechen, das am ukrainischen Volk begangen wird", sagt Grölitsch. Ihre Familie wurde gleich nach Ausbruch des Krieges evakuiert. Jetzt hilft Grölitsch weiteren Menschen, die nicht mehr in ihrer Heimat bleiben können.
"Dankbar für die Hilfe"
Sechs Familien sind bereits auf dem Weg in den Bezirk, einige sind schon angekommen. Sie haben die Community der Ukrainerinnen in Kärnten kontaktiert. Olga Grolitsch koordiniert die Unterbringung der Familien.
Gemeinsam mit den Ukrainerinnen Alla Kogler und Natalya Lavrentik sammelt sie seit dem ersten Kriegstag Sachspenden. "Die Betroffenen schreiben uns im Chat, was benötigt wird", sagt Grolitsch. Ihr Mann und seine Freunde haben die ersten Spenden aus Feldkirchen mit fünf Bussen in die Ukraine gebracht. Die Heimreise haben die Männer nicht alleine angetreten. "Auf dem Rückweg haben sie an der Grenze Familien mitgenommen." Einige haben für die Anreise auch das eigene Auto benutzt. "Wir sind so dankbar für die Solidarität der Menschen in Österreich. Dankbar für die Hilfe, für die Unterstützung."
Hilfe und Unterstützung, unkompliziert und schnell, damit warten auch Feldkirchens Sozialreferentin Andrea Pecile und Stadtrat Christoph Gräfling auf. Über die sozialen Medien haben sich ukrainische Staatsbürger zusammengetan, sie suchen in verschiedenen Ländern Unterkünfte für ihre Landsleute. "Diese Bemühungen unterstützen wir. In kurzer Zeit ist es uns gelungen, Unterkünfte für diese Privatpersonen zu finden", sagt Pecile. Hauptorganisatorin sei Olga Grolitsch, Pecile und Gräfling bringen sich nach Kräften ein.
"Jeder kann helfen", sagt Pecile. "Wer freie Plätze in Unterkünften oder freie Wohnungen hat, der kann sich bei der Stadtgemeinde Feldkirchen melden. Jeder soll das tun, dem das möglich ist", bittet Pecile. Angebote werden beim Bürgerservice entgegengenommen, es wird eine Liste erstellt, dann wird weiter organisiert.
Unterkünfte gesucht
Aufruf. Wer freie Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine hat, kann sich bei der Stadt melden unter (0 42 76) 25 11 291