Dokumente über Dokumente, die sich in Holzstellagen übereinander stapelten, durcheinander und verstaubt – dieses Bild bot sich den beiden Feldkirchnern Hans Neuhold und Friedhelm Natmeßnig, als sie 1992 den Dachboden des Feldkirchner Rathauses betraten. Sie beschlossen, dass man diese jahrzehntealten Schriftstücke nicht dem Verfall preisgeben dürfe. Und so wurde, genau vor 25 Jahren, der Grundstein für das Feldkirchner Stadtarchiv gelegt.
Als „Sofortmaßnahme“ wurden die Urkunden in Schachteln gepackt. Danach machten sich die beiden Hobbyhistoriker an die Arbeit, jedes einzelne Dokument zu sichten, die teils schwer leserliche Schrift zu entziffern, den Inhalt in wenigen Sätzen zu erfassen und zu archivieren. Klingt nach einer Lebensaufgabe – und ist es auch. „Wir haben so erst 60 der rund 230 Schachteln aufgearbeitet“, sagt Neuhold. Manche Unterlagen reichen zurück bis ins Jahr 1850 – so etwa alte Gestionsbücher (Postbücher) aus Feldkirchen und Waiern, in denen stichwortartig der gesamte Gemeindeschriftverkehr – von den Bauakten über die Armenbetreuung bis hin zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft – vermerkt ist.