Diese Reise nach Berlin wird Beatrice Gasteiger nie wieder vergessen. Sie war vor fünf Jahren zu Silvester mit ihrer besten Freundin, deren Partner und ihrem Freund in die deutsche Hauptstadt gefahren. Eine Party in der Berliner Nachtszene erwartete sich die heute 27-Jährige. Doch dann geschah etwas völlig Unerwartetes: Ihr Freund Bernhard Gasteiger ging auf die Knie, in seiner Hand funkelte ein schmaler Ring. "Ich hab sofort Ja gesagt", erinnert sich Gasteiger. Und so ging es als frisch verlobtes Paar wieder zurück nach Feldkirchen.

Geheiratet haben die beiden aber erst vier Jahre später. "Zwei Kinder und ein Hausbau sind dazwischengekommen", lacht die Elementarpädagogin. Für den perfekten Hochzeitstag wollte man sich Zeit lassen. Am 23. 9. 2023 war es schließlich so weit – doch bevor die beiden vor den Altar traten, setzte heftiger Regen ein.

Glück gehabt

"Es hat geschüttet wie aus Badewannen. Ich dachte mir nur: 'Oh mein Gott!', aber ich konnte in dem Moment nichts mehr ändern", erzählt die Feldkirchnerin. Und da geschah ein kleines Wunder: Als Bernhard seine künftige Braut zu Hause abholte, hörte es auf zu regnen, und vor dem Standesamt kamen sogar die ersten Sonnenstrahlen durch. "Wir haben Glück gehabt."

Die Feuerwehr Radweg arrangierte die Agape
Die Feuerwehr Radweg arrangierte die Agape © KK

Feuerwehr überraschte das Paar

Nicht nur das Wetter sorgte für eine Achterbahn der Gefühle, sondern auch die Zeremonie der Hochzeit. "Ich hab schon geweint, als er mich abgeholt hat – und dann nochmals im Standesamt", berichtet die Feldkirchnerin. Durchgeführt wurde die standesamtliche Trauung im Amthof von Sylvia Gruber. Gruber ist eine Beamtin, die bereits viele Familienmitglieder der Braut getraut hat. Dann stieg das Paar in einen Oldtimer, wurde aber auf dem Weg in die Kirche von der Feuerwehr Radweg aufgehalten. Die Kollegen des Bräutigams arrangierten nämlich die Agape und eine "Maut".

Besonderer Moment in der Kirche

Nachdem alle Aufgaben gelöst wurden, wollte sich das Hochzeitspaar den kirchlichen Segen von Pfarrer Johann Staudacher in Radweg holen. Die Feldkirchnerin erinnert sich an den besonderen Moment: "Meine älteste Tochter ging in der Kirche vor mir her mit einem Schild, auf dem geschrieben stand: 'Papa, hier kommt die Liebe deines Lebens, meine Mama'." Und da konnte auch Bernhard seine Gefühle nicht mehr zurückhalten, der 32-Jährige weinte vor Freude.

Vor der Kirche ließen die rund 60 Hochzeitsgäste noch Luftballons steigen, bevor es nach Pörtschach ins Restaurant Magnolia zur Tafel ging. Bis 4.40 Uhr wurde mit DJ Florian Krassnitzer gefeiert.

Alle Verwandten und Bekannten sind übrigens in Tracht erschienen. "Wir sind sehr traditionell. Bernhard hat auch vor dem Antrag meinen Vater um Erlaubnis gefragt", erklärt Beatrice Gasteiger. Der Lagerist war früher Mitglied der Landjugend. Dort haben sich die beiden als Jugendliche kennengelernt. Die Flitterwochen wollen sie im Dezember im Falkensteiner Stegersbach genießen. Die beiden Töchter Josefine und Charlotte bleiben bei den Großeltern in Feldkirchen.

Nach der Hochzeit wurde noch lange gefeiert
Nach der Hochzeit wurde noch lange gefeiert © KK