Der Krämermarkt auf der Wiesn bietet für jeden Gast etwas. Man findet bei den rund 200 Fieranten alles – vermutlich auch Dinge, die man sonst nirgends bekommt. Die Bandbreite reicht von Riesentöpfen bis hin zum schwarzen Knoblauch.
Zufriedenstellende Bilanz für die Marktfieranten
Die Bilanz fällt bei den meisten positiv aus. „Im Großen und Ganzen kann man zufrieden sein. Das Wetter hat gepasst, die Besucherzahlen waren sehr gut“, resümiert die Obfrau des Kärntner Markt-, Straßen- und Wanderhandels, Sissy Wolfberger. Sie war mit ihrem Geschäft „Haslinger Mode“ vor Ort. Zeitweise seien sogar fast zu viele Besucher am Gelände gewesen. Das Niveau des Vorjahres konnte man dementsprechend halten
Auch für Wilhelm Ambrosig aus Vorarlberg, der an seinem Stand Naturprodukte und Salben vertreibt, war der Wiesenmarkt ein Erfolg: "Das Wetter war ein Traum, ich bin im Gesamten sehr zufrieden. Vor allem das erste Wochenende war ein Wahnsinn."
Bei Erwin Foissner und seinen Lederwaren beendete man die 660. Wiesn mit einem Freudenstrahlen. "Wenn fünf Sterne zu vergeben sind, würde ich sechs geben. Ich bin wirklich sehr glücklich", lächelt der Unternehmer.
Teuerung war dennoch spürbar
Natürlich war das traditionelle Volksfest aber nicht für jeden Aussteller ein voller Erfolg. Manche bekamen die Teuerung zu spüren. "Das Wetter war zwar super, die Kaufkraft der Kunden aber schlecht. Im Vorjahr lief es für mich deutlich besser", sagt Manfred Woltsche aus Ruden, der mit seinen selbstgebauten Vogelhäuschen durch die Märkte Kärntens tingelt.
Ähnlich erging es den "Vorarlberger Bergkäse und Bauernspezialitäten". "Es war durchschnittlich, manchmal macht man auf kleineren Märkten mehr Geschäft. Manche Tage waren gut, manche eben weniger", hört man von ihrem Stand.
Organisation ließ zu wünschen übrig
Nichtsdestotrotz: Die meisten verließen das Rennbahngelände mit einem guten Gefühl - zumindest, was den Umsatz betrifft. Organisatorisch gab es nach Meinung der Fieranten die einen oder anderen Mängel. "Die Rahmenbedingungen für die Aussteller werden schlechter", sagt Wolfberger. "Wir müssen uns um den Strom selbst kümmern, das kostet natürlich."
Weitere Kritikpunkte betreffen die nicht vorhandenen WC-Karten für die Händler und die suboptimale Abtrennung zu den Gaststätten. "Ich verstehe nicht, warum die Hintereingänge der Zelte geöffnet werden. Man kann sich vorstellen, was da am Morgen zu finden ist", klagt Wolfberger.
Qualitätsverlust am Markt erkennbar
Wolfberger hat sich auch bei den Gästen umgehört, wie diese den Krämermarkt im Jahr 2023 empfinden. "Man kommt natürlich mit den Kunden ins Gespräch, führt Smalltalk. Eines hört man dabei immer wieder heraus, und zwar: 'Schöner wird der Markt nicht.'" Demnach habe die Auswahl und Qualität der Stände nachgelassen. "Es gibt rund 3000 Marktfahrer in Österreich, da könnte sich die Gemeinde etwas mehr bemühen", zieht Wolfberger ihr abschließendes Fazit.