Zur Wasserrettung kam sie durch Freunde – geblieben ist sie wegen der Gemeinschaft. Viktoria Hinteregger aus Tiffen ist seit 2017 aktives Mitglied der Wasserrettung am Ossiacher See. "Es war nicht so, dass ich immer schon unbedingt dabei sein wollte. Ich bin eher in das Ehrenamt hineingerutscht", berichtet die 25-Jährige. Begonnen hat sie mit der Ausbildung für den Helferschein, ab dann kam jeden Sommer ein neues Abzeichen dazu. Heute ist sie Mitglied im Vorstand ihrer Einsatzstelle und Kassiererin.

"Als ich begonnen habe, war der Gedanke einfach: Ob ich jetzt nur so am See sitze oder etwas dabei mache, ist auch schon egal", so Hinteregger. Neben ihrem Einsatz als Rettungsschwimmerin und Bootsführerin absolvierte sie Weiterbildungen zu Schwimm- und Schnorcheltechniken.

Kinder kommen zum Einsatz mit

Auch heute, als zweifache Mama, ist sie im aktiven Dienst tätig und übernimmt Schichten in der Einsatzstelle in Ossiach: "Es sollten immer mindestens zwei Leute vor Ort sein, aber je mehr, desto besser."

Für Hinteregger ist es der familiäre Zusammenhalt in der Einsatzstelle, der das Ehrenamt zum Hobby werden lässt: "Auch meine zwei Jungs sind von klein an oft mit in der Einsatzstelle, weil ich weiß, dass immer jemand da ist für sie, falls ich zu einem Einsatz muss." So erleben auch die Kleinsten schon früh, was es heißt, ein Teil der Wasserrettung zu sein.

Bei Gewitter und Hagel im Boot

Trotzdem handelt es sich dabei immer noch um ein Ehrenamt bei einer Rettungsorganisation: "Auch wenn es nett und schön ist, kommt man in Situationen, die nicht angenehm und sehr fordernd sind", betont Hinteregger. Besonders Sucheinsätze mit Kindern sind für sie  schwierig: "Da denkt man natürlich sofort an die eigenen Kinder oder wenn man bei Gewitter und Hagel mit dem Boot hinausfahren muss, gehen die Gedanken kurz hin zur eigenen Familie."

Mit dem Boot eilt Hinteregger Badegästen zur Hilfe
Mit dem Boot eilt Hinteregger Badegästen zur Hilfe © Manfred Schusser

Ihr Ehrenamt bei der Wasserrettung bereut sie trotz der oft schwierigen Situationen aber nicht: "Zum einen ist es etwas Besonderes zu wissen, dass man jemanden helfen konnte, aber es ist auch eine persönliche Bereicherung sich weiterbilden zu können." Interessierten rät sie, einfach in der Einsatzstelle nachzufragen, um etwas in das Ehrenamt hineinzuschnuppern, denn neue Mitglieder seien immer willkommen.

Beim Beitritt sollte man sich der Aufgabe aber auch bewusst sein, betont Hinteregger: "Es ist dann doch eine Verpflichtung, die man eingeht und ein Ehrenamt, das Zeit in Anspruch nimmt." Neben Dienstzeiten und Ausbildungen kommen für sie als Vorstandsmitglied auch die Zeit für administrative Aufgaben dazu, damit andere ihren Sommer sicher genießen können.