"Es geht darum, Zeit zu schenken, die Hand zu halten und einfach da zu sein", berichtet die Feldkirchnerin Corinna Fischer. Seit fünfzehn Jahren ist sie Teil des Hospizteams der Diakonie in Himmelberg. Ehrenamtlich begleitet sie Menschen in der letzten Phase ihres Lebens, leiht ihnen ein Ohr und besucht sie regelmäßig zu Hause oder in Einrichtungen. "Dabei geht es nicht nur um die letzten Stunden. Meine Aufgabe beginnt meist viel früher mit dem Besuchsdienst", erklärt Fischer.
Neben ihren Hauptberuf spendet sie einmal pro Woche ihre Zeit und Gesellschaft an Menschen, die sonst ihren Lebensabend alleine verbringen würden. "Mir ist es sehr wichtig, dass die Menschen eine Freude haben, wenn ich komme. Man erfährt viel Persönliches voneinander oder betet gemeinsam", so Fischer. Wenn die Begleitung dann zu Ende geht, ist es für die Feldkirchnerin immer ein spezieller Moment: "Schwierig ist das falsche Wort, aber man schließt mit einer Zeit ab, in der man einen Menschen lieb gewonnen hat."
"Helfen, wo man kann"
Zu dem Ehrenamt ist sie über ihre Arbeit beim Sozialamt der Stadtgemeinde Feldkirchen gekommen, denn für andere Menschen da zu sein, war ihr schon immer ein großes Anliegen. Nicht zuletzt deswegen, ist sie seit heuer auch Teil des Kriseninterventionsteams im Bezirk Feldkirchen: "Das war für mich ein ganz spezielles Herzensbedürfnis, einfach einen Schritt weiterzugehen und dort für die Menschen da zu sein, wo sie es ganz dringend brauchen." Dafür absolvierte sie auch die dazugehörige Ausbildung, denn das Team wird vorwiegend von Blaulichtorganisationen zu ganz besonders schweren Situationen hinzugezogen. "Es geht darum, Angehörige zu unterstützen und man hilft, wo man kann. Man ruft bei der Bestattung an, zündet eine Kerze an oder betet gemeinsam ein Vaterunser."
Und auch außerhalb der Begleitung von Menschen engagiert sich die 60-Jährige in mehreren Vereinen. Neben dem Faschingsklub und Kulturverein ist sie Mitglied der Gemeindevertretung Waiern. Zeit zum Abschalten findet Fischer meist an der frischen Luft: "Jeden Tag, wenn ich vom Büro nach Hause komme, gehe ich eine Stunde spazieren, das ist für mich ein Herunterkommen und Abschalten", berichtet sie.
Ihren Beruf und die Ehrenämter zu vereinen, gelingt ihr vor allem durch die Unterstützung ihrer Familie: "Meine Familie steht in allem, was ich tue, voll hinter mir, ohne meine Kinder und meinen Mann wäre es nicht möglich."
Anna Proprentner