Auf der vom Unwetter noch durchnässten Wiese unweit des Seecampings Maltschacher See der Familie Spieß hat der Bagger schon die ersten Spuren gezogen – gleich daneben erfolgte am Donnerstagnachmittag der Spatenstich für den Slowtrail. Dieser wird beim öffentlichen Strandbad Maltschacher See beginnen, zwei Routen werden die Besucher zur Auswahl haben. Eine mit 6,5 Kilometern Länge und 100 Metern Höhenunterschied und eine drei Kilometer lange und auch kinderwagentaugliche Strecke mit nur 50 Höhenmetern. Der Weg führt vorbei an den Ortschaften Maltschach, Mattersdorf und Briefelsdorf – immer mit Blick auf den Maltschacher See.

Ein Slowtrail vereint einfache Wege mit Rast- und Aussichtsplätzen (Archivbild)
Ein Slowtrail vereint einfache Wege mit Rast- und Aussichtsplätzen (Archivbild) © LEITNER/KK

Moor, Wald, Wiesen und Weingarten

"Der Weg führt durch nachhaltiges Gebiet", erklärte Christoph Gräfling. Der Feldkirchener Stadtrat (Wir für Feldkirchen) ist für die Tourismusagenden zuständig und auch Initiator des Slowtrails. "Es sind hier lauter unterschiedliche Landschaften, die wir abgehen. Wir haben Moorlandschaft, Wald, Wiese, Weingarten." Alle Betriebe am Maltschacher See waren und sind eingebunden. Man geht zum Großteil auf bestehenden Wegen, nur ein Abschnitt von 350 Metern wird neu gemacht. Er führt über eine Wiese, die zur Landwirtschaft Spieß gehört, man umgeht damit ein sehr schmales Straßenstück, weil diese Variante komfortabler und sicherer ist. Stefan Weißenbacher vom Tourismusamt Feldkirchen: "Wir achten darauf, nur die essenziell notwendigen baulichen Eingriffe vorzunehmen, um die Naturbelassenheit zu bewahren."

Der Feldkirchener Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP) dankte allen Beteiligten und den Förderungsgebern: "Danke dafür, dass wir alle zum Land fahren durften und Unterstützung für dieses Projekt bekommen haben. Es bedeutet uns sehr viel, denn das Gebiet um den See ist für Nächtigungen sehr wichtig. Treffner sprach auch seitens der Jagd angemeldeten Bedenken rund um den Slowtrail an, die man jedoch gut ausräumen hätte können. "Sollte der eine oder andere Hochsitz nicht mehr bejagbar sein, den werden wir woanders hinstellen. Das schaffen wir auch noch.

Dass auch für Einheimische mit dem Slowtrail eine schöne Freizeitmöglichkeit geschaffen wird, das bewertete Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) als sehr positiv, denn diese sollten sich nicht benachteiligt fühlen. Und die Einheimischen seien es ja auch, die den tollen Trail beim Gast bewerben. 

Bürgermeister Martin Treffner, Feldkirchen Februar 2019
Bürgermeister Martin Treffner, Feldkirchen Februar 2019 © (c) Markus Traussnig (Markus Traussnig)

Verschiedene Wegvarianten wurden im Vorfeld angeschaut, 250.000 Euro wird man investieren, die Hälfte kommt als Förderung über die See-Berg-Rad-Offensive aus dem Ressort des Landesrates Sebastian Schuschnig. 15.000 Euro schießt die Tourismusregion Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge zu, die Stadt Feldkirchen bringt sich mit 110.000 Euro ein, die alleine aus der Tourismusabgabe finanziert werden.

Für die Region Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge ist es der vierte Slowtrail, sie hat damit ihr Soll erfüllt, welches durch das Kärnten-Tourismusprojekt Slowtrail vorgegeben ist. Geschäftsführer Stefan Brandlehner: "Der Tourismus schafft hier ein Produkt, das auch den Einheimischen nutzen wird. Das ist uns wichtig." Die Eröffnung des Slowtrails findet am 24. September im Rahmen des im Vorjahr ins Leben gerufenen "Herbstreigens" statt, den die Betriebe rund um den See veranstalten. "An diesem Tag dürfen wir den Trail eröffnen. Slow Food wird also vom Slowtrail getragen und umgekehrt", spielte Brandlehner auf die Symbiose des Weges mit dem am See gelebten "Slow Food"-Gedankens der Betriebe an.