Hannes Michenthaler ist Jungbauer und arbeitet hauptberuflich bei einer Firma in Feldkirchen. Neben diesen Tätigkeiten ist der Familienvater aber außerdem leidenschaftliches Mitglied der Johanniter in Patergassen. Mit achtzehn absolvierte er die Ausbildung zum Rettungssanitäter und fährt seitdem aktiv bei Rettungseinsätzen mit. "Dazugekommen bin ich damals wegen eines Besuches der Johanniter und dem Erste-Hilfe-Kurs in der Hauptschule. Gemeinsam mit Freunden sind wir dann beigetreten", berichtet Michenthaler. Begonnen hat er zuerst in der Jugendgruppe der Johanniter, wo auch gemeinsam an Erste-Hilfe-Wettbewerben teilgenommen wurde: "So bin ich da hineingewachsen. Man hat etwas gelernt, es hat Spaß gemacht und durch die Wettbewerbe war auch immer ein Anreiz da."
Bevor man in den aktiven Dienst treten darf, wird man dann mit einer umfangreichen Ausbildung vorbereitet. Die ersten Einsätze waren für den Sanitäter aber trotzdem nervenaufreibend: "Die Dienste waren etwas komplett anderes. Jeder Einsatz bringt neue Herausforderungen mit sich." Besonders in dem Einsatzgebiet rund um Patergassen ergeben sich oft unerwartete Schwierigkeiten: "Am Land ist es oft schwer, den richtigen Einsatzort zu finden, wir haben auch viele Einsätze in den Bergen, wo es zum Beispiel keine Hausnummern gibt." Auch verschlossene Schranken auf Waldwegen oder umgeräumte Schneefahrbahnen müssen manchmal überwunden werden. Außerhalb der regulären Dienstzeiten ist der 29-Jährige zudem First Responder. Wird bei schwierigeren Einsätzen zusätzliche Hilfe benötigt, wird er so auch in seiner Freizeit dazu gerufen.
Neben seinem Engagement bei den Johannitern ist Hannes Michenthaler Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und spielt in der Trachtenkapelle Patergassen. Viel freie Zeit für Hobbys bleibt zwischen den Verpflichtungen also nicht übrig: "Ich bin schon ziemlich eingeteilt, Familie hat man ja auch, aber irgendwie geht sich alles aus." Auch wenn es nicht immer einfach ist, alles unter einen Hut zu bringen, bereut er seinen ehrenamtlichen Einsatz nicht: "Es macht einfach Spaß, wenn man helfen kann und seine Freunde trifft man dann ja sowieso auch in den Vereinen selbst." Die Gemeinschaft ist für ihn ein großer Teil des Ehrenamts – auch sein Sohn war schon in der Einsatzstelle mit dabei: "Vielleicht tritt er später ja selber mal bei", so Michenthaler.
Anna Proprentner