Seit er denken kann, hat er seine Zeit am Ossiacher See verbracht – heute sorgt er dort für mehr Sicherheit: Hannes Pirolt ist langjähriges Mitglied der Wasserrettung Steindorf: "Das hat sich automatisch so ergeben, weil ich beim See aufgewachsen bin." Mit sechs Jahren hat er den Freischwimmer absolviert und die Wasserrettung danach nicht mehr verlassen. Was folgte, waren zahlreiche weitere Prüfungen und Ausbildungen. Neben dem Retterschein machte er auch den Rettungstaucher und das Schiffsführerpatent. Dreizehn der fast fünfzig Jahre, die er ehrenamtlich bei der Wasserrettung arbeitete, war er außerdem als Einsatzstellenleiter in Steindorf tätig.

Schöne und traurige Momente

Das Ehrenamt beinhaltet dabei aber wesentlich mehr als das Absolvieren von Kursen: "Es gibt schon Einsätze, die nicht sehr nett sind, zum Beispiel Totenbergungen von Kindern, die vielleicht noch im gleichen Alter sind wie die eigenen – das bleibt einem in Erinnerung." Trotzdem hat er nie darüber nachgedacht, die Wasserrettung endgültig zu verlassen. Es sind die schönen Momente, die für ihn vieles wieder aufwiegen: "Dass man wirklich Menschen helfen kann. Ob man jetzt bei einem Sturm Boote einfängt oder Leute aus dem See fischt – die Menschen sind einem immer sehr dankbar."

Angst um die eigene Sicherheit, gerade bei Einsätzen, wenn Unwetter wüten, habe er dabei eigentlich nie gehabt, sagt Pirolt: "In dem Moment denkt man nicht darüber nach und außerdem hat noch nie ein Blitz in ein Boot eingeschlagen, soweit ich weiß." Auch in Sachen Erste Hilfe war seine Arbeit bei der Wasserrettung vielfältig. Verletzungen – vom Bienenstich bis zu schweren Wunden – hat er schon unzählige erstversorgt. Heute ist der 55-Jährige jedoch eher im Hintergrund der Wasserrettung tätig: "Aber wenn Not am Mann ist, springe ich immer noch gerne ein."

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