Rechnen, Lesen und Schreiben – Für die pensionierte Volksschullehrerin Petra Thurner (60) aus Bodensdorf ist das Weitergeben von grundlegendem Wissen eine Selbstverständlichkeit.
"Ich wollte in meiner Pension etwas Sinnstiftendes machen", erklärt Thurner. Seit 2019 unterstützt sie Kinder von sechs bis elf Jahren zweimal wöchentlich im Lerncafé Infineon in Villach bei ihren Hausaufgaben. Dabei kommen die Kinder mit Migrationshintergrund aus Ländern wie Syrien, Irak, Tschetschenien und Kurdistan. "Die Kinder sind sehr motiviert und froh, dass ihnen jemand hilft", sagt Thurner, die auch eine Ausbildung für Deutsch als Zweitsprache absolvierte.
Herzliche Begrüßung und Erfolgserlebnisse
Neben der Unterstützung bei allen anfallenden Lern- und Hausaufgaben werden auch Ausflüge mit den Kindern unternommen. "Mir sind die Kinder sehr ans Herz gewachsen. Besonders schön finde ich es, wenn sie mich schon bei der Begrüßung freudig umarmen", sagt Thurner. Viele Kinder fühlen sich in der Schule aufgrund der Sprachbarriere unsicher, deshalb sei diese Vermittlungsarbeit essentiell, um den Kindern das nötige Selbstbewusstsein zu geben.
Das größte Erfolgserlebnis für sie ist es, "wenn die Kinder mit einer guten Note und gewonnenem Selbstbewusstsein wiederkommen". Da die Räumlichkeiten in Villach begrenzt sind, sind oftmals fünf verschiedene Gruppen gleichzeitig in einem Raum untergebracht und "das sei natürlich für alle Beteiligten eine große Herausforderung hinsichtlich Konzentration und Lärmpegel".
Sollte es ihre Gesundheit zulassen möchte Thurner noch viele Jahre das Lerncafé in Villach unterstützen. Neben dem Lerncafé schätzt sie besonders Zeit mit ihren Enkelinnen Linda (5) und Luise (2) verbringen zu können. Außerdem ist sie sehr sportlich unterwegs. Man trifft sie meist beim Walken am Bleistätter Moor, beim Radfahren oder beim Tennisspielen an.
Kerstin Mittinger