Nach zwei ruhigen Jahren aufgrund der Coronapandemie stieg die Anzahl der Feuerwehr-Einsätze im Bezirk Feldkirchen im vergangenen Jahr wieder stark an. 1165-mal rückten die Feuerwehren 2022 aus – das sind 378 Einsätze mehr als 2021. "Das Leben verläuft wieder ganz anders. Es gibt wieder mehr Bewegung und dementsprechend auch mehr Verkehrsunfälle", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Konrad Ludwig. Auf technische Einsätze wie Verkehrsunfälle und umgestürzte Bäume gehen im Vorjahr 888 Einsätze zurück, 277 Mal rückten die Wehren hingegen aufgrund eines Brandes aus.
"Besonders gefordert hat die Kameradinnen und Kameraden die Unwetterkatastrophe in Treffen und Arriach", erinnert sich Ludwig, lobt gleichzeitig aber auch die gute Zusammenarbeit mit anderen Bezirken. Alle Katastrophenzüge (KAT-Züge) des Landes Kärnten waren im Katastrophengebiet: "Die Leute waren froh, dass die Feuerwehren gekommen sind."
Unwetter in Treffen und Arriach:
Mehr Unwetter-Einsätze
Generell glaubt der Bezirksfeuerwehrkommandant, dass solche Einsätze aufgrund von Unwettern mehr werden. Das dezentrale KAT-Lager bei der Stützpunktfeuerwehr Feldkirchen hat deshalb 80.000 Euro für Gerätschaften zur Verwendung bei Unwettereinsätzen ausgegeben. "Ich hoffe natürlich, dass wir die Klimaerwärmung aufhalten können, aber man prognostiziert 30 Prozent mehr an Einsätzen nach Wetterkatastrophen." Mittlerweile gäbe es dafür ebenso ein breites Angebot an zusätzlichen Schulungen für Florianis.
Was Ludwig besonders freut, ist die Anzahl der Jungfeuerwehrgruppen im Bezirk. Mit der Gründung der Jungfeuerwehr Sirnitz im vergangenen Jahr haben nun mehr als die Hälfte aller Wehren, nämlich elf von 21, eine Junggruppe. Zudem gibt es im Bezirk auch eine Betriebsfeuerwehr in der Firma Hirsch Servo in Glanegg.
Sechs Prozent Frauenanteil
Insgesamt gibt es 1040 aktive Feuerwehrkräfte im Bezirk Feldkirchen sowie 238 Altmitglieder und 116 Jugendmitglieder. Interessant ist, dass der Frauenanteil in der Feuerwehrmannschaft nur sechs Prozent beträgt, während bei der Feuerwehrjugend 25 Prozent der Mitglieder, also schon ein Viertel, Frauen sind. Alle Florianis zusammen leisteten 19.868 Einsatzstunden im Jahr 2022.
Katastrophenübung der Feuerwehr:
Besonders belastend für die Feuerwehrkräfte seien Situationen, bei denen Menschen zu Schaden kommen, weiß Ludwig: "Da schaut man, dass die Leute zum Einsatz kommen, die schon öfter in solchen Situationen waren. Ins kalte Wasser schmeißen wollen wir niemanden". Durch Gespräche zwischen den Feuerwehrmitgliedern werden die Einsätze verarbeitet. Gerettet wurden im letzten Jahr 54 Personen.
Katastrophenzug probt für Ernstfall
Die KAT-Zug-Übung mit dem Bezirk St. Veit fand im November in Straßburg statt. Im Bereich der Firma Selinger fanden sich die beiden Bezirksfeuerwehren ein, um die gemeinsame Stabsarbeit zu üben. Hangrutsch, Windwurf und Hochwasser standen dabei auf dem Programm. Heuer probt der KAT-Zug VI am 10. Juni im Bezirk Feldkirchen für den Ernstfall, wie der Bezirksfeuerwehrkommandant verrät.