Es ist ein großes Projekt, das Martin Hinteregger seit circa einem Jahr plant: Der ehemalige Fußballprofi aus Sirnitz möchte ein Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche gründen und ihnen über seinen Verein "Chancen leben" ein sicheres Umfeld bieten. Kostenlose Sporteinheiten, Musik-Workshops und Schulungen zu Themen wie Mobbing, Kinderschutz und Social Media sind Teil des Konzeptes. Stattfinden soll das alles in zwei großen Gebäuden in Mittelkärnten, deren Bau gerade in Planung ist.
"Ich möchte der Richtung, die die Gesellschaft gerade nimmt, entgegensteuern. Kein Auseinander und Gegeneinander sondern ein Miteinander – denn damit können wir mehr bewirken", sagt Hinteregger. Konkret können die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern jede Woche über eine App und die Homepage ihr Nachmittagsprogramm zusammenstellen. Sie wählen, welche Sportarten und welche Kurse sie besuchen wollen. Nach der Schule werden sie abgeholt, erhalten im Freizeitzentrum ein Mittagessen sowie Betreuung und werden zu den regionalen Sportvereinen gebracht.
Sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche
Für diese sei es eine gute Gelegenheit, die Kinder an ihre Sportart heranzuführen: "Jetzt arbeitet jeder Verein für sich und viele suchen Nachwuchs. Außerdem haben die Eltern oft Stress, weil sie berufstätig sind und die Kinder hin- und herbringen müssen. Ich möchte mit 'Chancen leben' alles erleichtern."
Und auch beeinträchtigte Menschen sollen ohne Vorurteile integriert werden. "Von klein auf sollen die Kinder lernen, die Hemmungen abzulegen." Ziel ist es, dass alle im Freizeitzentrum gemeinsam Sport betreiben und gleichgestellt sind."
Hintereggers Traum sei zudem, dass Seniorinnen und Senioren im Freizeitzentrum eine Aufgabe finden und sogar die Patenschaft für Kinder übernehmen. Er wolle alle Altersgruppen und alle Sozialschichten integrieren: "Die Kinder und Jugendlichen brauchen ein sicheres Umfeld und Räume, um sich zu entfalten", erklärt der Fußballer aus Sirnitz.
"Etwas Großes bewegen"
Starten soll das Projekt noch in diesem Jahr. Für das erste Freizeitzentrum in Feldkirchen hat Hinteregger bereits einen passenden Ort – nämlich neben dem Skatepark, gegenüber von der Polytechnischen Schule. Finanziert werden soll der gemeinnützige Verein über Sponsoren und Merchandising. Außerdem hofft Hinteregger auf die Unterstützung von Land und Bund.
Die Resonanz auf das Projekt sei aussichtsreich: "Viele Leute haben mir geschrieben, dass sie mitmachen wollen. Wir werden etwas Großes bewegen", freut sich der ehemalige Eintracht-Frankfurt-Spieler. Er habe vor allem seine persönlichen Erfahrungen miteinfließen lassen: "Als Profifußballer habe ich monatlich um die hundert Hassnachrichten bekommen. Wir lernen, damit umzugehen, aber die Jugendlichen vielleicht nicht", erklärt er in Bezug auf die Cybermobbing-Kurse, die der Verein anbieten wird.
Schon im März beginnen die Trainingseinheiten der Stiftung Martin Hinteregger im Fußball. Nach und nach sollen sich andere Sportarten und Vereine dazugesellen, aber auch Schulungen und Musik-Workshops mit Christopher Seiler. Die Freizeitzentren in Mittelkärnten möchte der engagierte Sportler "so schnell wie möglich" errichten.