Der 11. November hat für Narren eine ganz besondere Bedeutung: Am 11.11. um 11.11 Uhr wird nämlich der Fasching aufgeweckt. Die Narren holen sich den Stadt- oder Gemeindeschlüssel und regieren bis zum Faschingsdienstag. Am Aschermittwoch ist der Narrenzauber vorbei, bis dahin haben die Mittelkärntner Gilden allerdings viel vor.

Namla Woll Woll – ruft die Faschingsgilde St. Veit schon am 10.11. um 19.11 Uhr in der Osteria San Vito in St. Veit. Herzog Andy I, alias Andy Kainz, bittet schwungvoll zum Narrenwecken. So früh? "Das hat einen Grund. Wir verlassen die Stadt", lacht Narrenpräsident Michael Huber. "Die Gilde fliegt nach Liverpool, der Heimat von Herzog Andys Liebster Kelly Kainz. Gemeinsam wird die Stadt erkundet und sogar ein Fußballspiel besucht. Aber wir kommen wieder." Immerhin gibt es bis zu den Sitzungen noch viel zu tun: Fünf davon an zwei Wochenenden werden es werden. Termine: 26., 27., 28. Jänner und 3. und 4. Februar 2023. Am Donnerstag, 10. November, wird auch Hans Volina noch einmal hochleben gelassen, er geht nach 31 Jahren in Narrenpension. Dafür werden die zwei "Transpiranten" Christof Horn und Matthias Zemrosser feierlich aufgenommen. Ins Probejahr wird auch ein neuer "Transpirant" starten, dessen Identität ist bis Donnerstag aber noch streng geheim.

"Äha – Schau, Schau", klingt es in Althofen.  "Wir werden die Regierungs-Kassen wieder füllen", lacht Silvia Zeißler von der Faschingsgilde Althofen. Am 11.11. um 18.18 Uhr gibt es das traditionelle Faschingswecken in der Schulgasse. Proklamation, Schlüsselübergabe und eine gemeinsame Zeit bei Krapfen, Brezeln und Freibier sind von den Narren geplant. Die Sitzungen (20. Jänner sowie 21., 27. und 28. Jänner) sind schon im Entstehen und auch die ersten Karten sind schon reserviert. Für die Althofener beginnt auch ein ganz besonderer Fasching: Die Gilde feiert nämlich ihr 30-jähriges Bestehen.

"Gluck, Gluck – olè", tönt es in Feldkirchen. Am 12. November feiert das Faschingswecken in Feldkirchen sein Comeback. Um 11.11 Uhr am Wochenmarkt auf dem Hauptplatz Feldkirchen übernehmen nach drei Jahren "Zwangspause" wieder die Narren das Ruder. Mit der Übergabe des Stadtschlüssels legt Bürgermeister Martin Treffner die Verantwortung symbolisch in die Hände von Faschingsklub-Präsidenten Peter Kowal. Die "Gipfelsturm Musikanten" werden den Akt musikalisch begleiten. "Wir sind mit einer Abordnung den ganzen Tag in der Stadt unterwegs, um vor allem in Lokalen auf die bevorstehende Faschingszeit aufmerksam zu machen", sagt Kowal. Mit dem Faschingswecken startet auch der Vorverkauf für die Sitzungskarten. Premiere ist am 4. Februar 2023, es folgen weitere Sitzungen am 8., 10. und 11. Februar. "Die Programmpunkte stehen. Wir verpassen derzeit unseren Ideen noch einen Feinschliff, dafür begeben wir uns auch in Klausur", berichtet Kowal. Es sind auch ein Kindermaskenball und ein großer Umzug geplant.

"Eanta do schon" – grüßen die Frauensteiner Narren. Sie befinden sich bereits mitten in intensiven Probenarbeiten und feilen am Programm. "Wir sind aktuell noch Landeshauptstadt der Narren, am 11.11., am Vormittag, werden wir im Zuge der Brauchtumsmesse in Klagenfurt und unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann Peter Kaiser diese Ehre an die Spittaler Faschingsgilde übergeben", erzählt Obmann Maximilian Elleberger-Märker, Freiherr Max von Taggenbrunn. Später am Abend ab 17.30 Uhr wird vor dem Kulturhaus in Kraig Christian Schmied – Dietrich II. Freiherr von Kraig zu Frauenstein – den Schlüssel des Gemeindeamtes zu Frauenstein offiziell für die kommende Narrenzeit übernehmen. Gefeiert wird das mit "mit dem ganzen Volk" bei Krapfen, Kastanien, Punsch, Bier und Wein. Die Sitzungen sind am 3. (Premiere), 4., 10. und 11. Feber geplant.

"Salva, Salva" – ruft man im Metznitztal. Die Metnitztaler Faschingssitzung startet nach fünf Jahren Pause wieder durch, sagt Hans Oman. Das Faschingskabarett, das sich aus dem St. Salvatorer Dorffasching entwickelt hat, trat immer im Dreijahresrhythmus auf. Mit Corona wurden es fünf Jahre Pause. Jetzt scharren die Narren in den Startlöchern. Wie sehr sie sich freuen, zeigen sie ab 11.11 – immerhin medial. Es wurde ein Kurzfilm gedreht, der auf der Facebook-Seite und auf der Homepage veröffentlicht wird, ebenso soll der Kartenverkauf ab 21. November via Ö-Ticket beworben werden. Die Sitzungen sind für den 4., 10., 11., 17. Und 18. Februar geplant.

"Fasching einmal anders" ist das Motto in Guttaring. Deshalb hat die Faschingsgilde auch keinen eigenen Faschingsruf und will auch keinen, stellt Obfrau Anna Warmuth fest. "Wir sind derzeit an unseren Stammtischen aktiv und gehen gut gerüstet in die Probenzeit im Jänner", ist sie zuversichtlich. Ein Faschingswecken wird nicht stattfinden, aber dafür steckt man all die närrische Energie in die Sitzungen am 9., 10. und 11. Februar in Guttaring.

"Dei, Dei" – ist der Narrenschlachtruf in Lölling bei Hüttenberg. "Wir planen etwas für den Fasching 2023, was wir anvisieren, das verraten wir aber noch nicht", sagt Hannes Schwinger, Obmann des Vereins Land und Leben.

"Rams, Rams" wird es am Freitag, um 19.19 Uhr, in Bodensdorf durch das Gasthaus Time Out schallen, wenn das Prinzenpaar Wolfgang Leitner und Brigitte Grün den Fasching in Bodensdorf einläuten. Das Motto ihrer Amtszeit lautet "Kaiserzeit", deshalb regieren sie als Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sissi. Am Faschingssamstag wird in Bodensdorf die Proklamation verlesen und es folgt ein traditioneller Umzug zum Urbaniwirt, wo dann der Fetzn-Ball stattfinden wird. Die nächste "Löffelübergabe" findet dann am 11. November 2023 statt. "Pandemiebedingt sind wir zwei Jahre im Amt. Wer das nächste Prinzenpaar sein wird, wissen wir natürlich noch nicht", sagt Leitner.

Prinzenpaar Wolfgang Leitner und Brigitte Grün bei der Löffelübergabe 2021
Prinzenpaar Wolfgang Leitner und Brigitte Grün bei der Löffelübergabe 2021 © KK/Windbichler

"Lei Noch", sagen nicht nur die Reichenauer FaschinXnarren. Im Vorjahr wurde statt der Faschingssitzungen ein Krimi gedreht, der auch äußerst erfolgreich im Kino gelaufen ist. Aber jetzt will man nach der Bühnenpause wieder voll durchstarten. "Wir sind positiv gestimmt und glauben, dass die Sitzungen stattfinden werden", sagt Simone Brandstätter. "Wir starten schon mit der Programmplanung."  Termine: 21., 28., 29. Jänner, 3. Und 4. Februar im Nockstadl. Es gibt Nachmittags- und Abendsitzungen. Faschingswecken hat hier keine Tradition.

"Du, du" –  meinen die Steindorfer Narren seit mehr als 30 Jahren. Leider musste das Jubiläum ohne Faschingssitzung gefeiert werden. Aber heuer startet man wieder durch. Am 11.11. um 15.15 Uhr wird beim Gasthof Laggner in Steindorf der Fasching ausgerufen. Es wird der diesjährige Faschingsbürgermeister vorgestellt, der sich vom echten Bürgermeister den Gemeindeschlüssel schnappt. Faschingssitzungen sind am 10., 11., 12. und 17. Februar geplant. Das Thema lautet "Hinter den Kulissen". Von was? Das ist die Frage, lachen die Steindorfer Narren.

"Ho Schluck" – erklingt es in Steuerberg. Die Narren der Faschingsgilde konzentrieren sich schon voll auf die Sitzungen mit Premiere am 21. Jänner. Seit heuer führt Obmann Michael Greier die Narren an. Deren Textbücher sind prall gefüllt: "Wir freuen uns, nach zwei Jahren coronabedingter Pause endlich wieder auf die Faschingssitzungen 2023", sagt er voller Vorfreude. Aber auch wenn es schwerfällt – verraten wird noch nichts.

"Sing, Sing" – der Nadlinger Fasching hat schon alle Mitwirkenden zusammengetrommelt. Traditionell wirken immer alle Vereine der Region mit und gestalten einen Programmpunkt. Den Auftakt organisiert ein Teil der Runde am 11. November mit der "Tiffner Faschings-Eierspeisparty – Versuch ZwEI". Ab 18.18 Uhr lädt man in die altehrwürdige "Eierei Karoline" in Tiffen, im Gasthaus Huber. Am 3., 4., 10. und 11. Februar werden die Faschingssitzungen im Gasthof Gfrerer-Lipp in Nadling über die Bühne gehen. Zwischen 40 und 60 Leute werden mitwirken, man kann sich auf ein buntes Spektakel freuen. Der Vorverkauf startet am 8. Dezember im Gasthof Gfrerer-Lipp.

"Dei, Dei" – ruft man heuer auch im Gurktal. Denn die Faschingsgilde Straßburg ist heuer dran. Sie wechselt sich mit der Faschingsgilde Gurk ("Heil Enka!") im Zweijahres-Rhythmus mit den Faschingssitzungen ab. "Wir haben in diesem Jahr wieder drei Sitzungen geplant, die im Gasthof Landsmann in Straßburg stattfinden werden. Wir finalisieren gerade die Termine. Es wird aber Ende Jänner oder Anfang Feber sein", erklärt Präsident der Faschingsgilde Straßburg, Christian Haberl. Eine Schlüsselübergabe gibt es in Straßburg nicht. "Den Faschingsbeginn haben wir nie so zelebriert. Wir haben den Beginn immer mit den Gurktalern in einem Gasthof gefeiert", verrät Haberl.

In Straßburg sollen drei Sitzungen stattfinden
In Straßburg sollen drei Sitzungen stattfinden © Gebeneter