Die Kleine Zeitung hat den Pflegeaward "vita" ins Leben gerufen. Bis zum 3. November kann online für die Nominierten abgestimmt werden. Aus dem Bezirk Feldkirchen sind fünf herausragende Pflegekräfte nominiert.
Sabine Jöbstl, die einfühlsame Begleiterin
Seit 13 Jahren ist Sabine Jöbstl beim Hilfswerk in Feldkirchen und wird dort von den Pflegebedürftigen sehr geschätzt. Ihre einfühlsame Art gibt den älteren Menschen Vertrauen, weshalb sie in der Kategorie "Begleiter" nominiert ist. Dabei hat die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen ihre Pflegekarriere erst mit 37 Jahren begonnen. "Ausschlaggebend war meine Oma. Sie hatte leider Demenz bekommen und die Arbeit vom Hilfswerk bei uns hat mir gefallen. Ich habe also vom Handel in die Pflege gewechselt. "Ein Wechsel, der sich ausgezahlt hat. Denn das Lächeln der Menschen sei für Jöbstl das Allerschönste am Job. "Man bekommt etwas zurück. Und ich mache das einfach gerne", sagt sie.
Körperpflege, Frühstück richten, Haushalt erledigen, einkaufen, spazieren gehen, Beschäftigungen wie Spiele machen oder einfach nur tratschen: Das sind die Aufgaben der 50-Jährigen. Tratschen? Ja, genau, denn "die Leute wollen einfach nicht alleine sein, sie möchten mit jemandem reden". Auch abseits des Berufsalltags kümmert sich Jöbstl gerne um andere, so hat sie zu Hause drei kleine Hunde. Für die Zukunft wünscht sich die Pflegekraft mehr Wertschätzung für den Beruf.
Eva Stubinger, der Blick über den Tellerrand
Ebenfalls in der Kategorie "Begleiter" nominiert, ist Eva Stubinger. Sie ist seit sechs Jahren in der "mobilen Pflege" beim Roten Kreuz beschäftigt. "Wir fahren zu den Klienten und betreuen sie zu Hause. Das ist persönlicher als im Heim", sagt die 38-Jährige. Was Stubinger von anderen Pflegekräften abhebt, ist vor allem ihr Engagement: "Es geht mir nicht nur um die Pflege, sondern auch um das Rundherum und das, was hinter den Menschen steckt." Neben der Pflegetätigkeit backt sie beispielsweise auch mal Kekse mit den Klienten.
"Ich liebe meinen Beruf und könnte mir nichts anderes vorstellen", sagt Stubinger. Besonders die Wertschätzung und die Freude der Pflegebedürftigen motivieren sie. Übrigens ist Stubinger auch in ihrer Freizeit für das Rote Kreuz unterwegs, als Sanitäterin. Helfen ist also ihr Leben, auch wenn die Arbeit von außen oft nicht richtig eingeschätzt wird: "Wenn man nicht direkt betroffen ist, weiß man nicht, was dahintersteckt, zum Beispiel die psychische Belastung, und was wir alles machen müssen. Aber ich mache es gerne."
Manuela Hohenberger, die mutige Expertin
"Ich ermögliche es den Menschen, ihr Leben zu Hause weiterzuführen", resümiert Manuela Hohenberger ihren Beruf. Sie ist für das Hilfswerk Feldkirchen in der mobilen Pflege tätig. Von Infusion über Körperpflege bis zur Mobilisation der Menschen, macht die 43-Jährige alles, was anfällt. Die Pflegeexpertin hat 2014 beim Hilfswerk angefangen und gleichzeitig eine Ausbildung zur Pflegehelferin in Klagenfurt absolviert. Für den Award nominiert wurde Hohenberger vor allem, weil sie sich auch um besonders schwierige Fälle kümmert.
Dafür bewegt sich die Pflegeassistentin zum Ausgleich gern in der Natur, beim Wandern oder beim Radfahren. Warum Hohenberger bei ihrer Arbeit als Pflegekraft keine Mühe scheut? "Es taugt mir einfach, den Leuten zu helfen."
Monika Regal, die Wiedereinsteigerin
In der Kategorie der Quer- und Wiedereinsteiger kann für Monika Regal gestimmt werden. Sie kommt ursprünglich aus dem Gastgewerbe, und wechselte aufgrund ihrer zwei Kinder in die Pflege. "Es ist ein abwechslungsreiches, persönliches Arbeiten", freut sich die Pflegehelferin. Bereits vor 15 Jahren war Regal beim Roten Kreuz in der mobilen Pflege beschäftigt, danach wechselte sie in eine private Einrichtung, die aber durch die Pensionierung der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer aufgelöst wurde. Jetzt ist sie wieder in der mobilen Pflege tätig, und zwar für das Hilfswerk Feldkirchen.
"Ich würde es wieder so machen", sagt Regal. Die Menschen seien glücklich und zufrieden, dass sie sich weiter daheim aufhalten können. "Man braucht viel Einfühlungsvermögen und muss auch akzeptieren, wenn mal eine Ablehnung kommt. Wenn es passt, bekommt man aber sehr viel zurück, die Menschen freuen sich, wenn du wieder kommst", erzählt die Pflegekraft. Natürlich müsse man auch selbständig arbeiten können.
Regal möchte auch junge Leute zum Beruf bringen. "Probiert es aus, schaut es euch an", richtet sie den Appell an die junge Generation. Denn: "Es ist ein schöner Beruf mit vielen positiven Seiten."
Patrick Driessler, das strahlende Vorbild
Ein Vorbild in seinem Job ist Patrick Driessler. Der 30-jährige Pfleger animierte viele Schülerinnen und Schüler mit seiner lustigen Art dazu, ebenfalls als mobile Pflegekräfte zu arbeiten. "Leider haben wir allerdings immer weniger Praktikantinnen und Praktikanten, die wir einschulen", sagt Driessler. Er selbst ist seit fünf Jahren als Pfleger beim Roten Kreuz tätig und hat sich davor bereits als Rettungssanitäter engagiert. "Irgendwann wurde mein Opa pflegebedürftig und ich habe mich um ihn gekümmert. Meine Oma hat gesagt, dass ich das super mache und mich in der Pflegeschule bewerben soll." Gesagt, getan – und so kam Driessler zu seinem heutigen Beruf, der ihm "viel Spaß und Gaude" bereitet.
Geduld und Empathie sind Eigenschaften, die man als Pfleger brauche. Es ist ein aber wirklich schöner Job: "Man glaubt gar nicht, wie viel man mit den älteren Menschen gemeinsam hat", sagt der leidenschaftliche Fischer über seinen Beruf. "Auch privat haben sich viele Freundschaften unter den Pflegerinnen und Pflegern entwickelt", freut sich Driessler, der in der Kategorie "Vorbild" für den "vita"-Pflegeaward nominiert ist.