In 22 Kärntner Gemeinden konnte sich bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz gegen Alexander Van der Bellen durchsetzen. Und gleich die Hälfte der Kommunen liegt in Mittelkärnten, in den Bezirken St. Veit und Feldkirchen. Hinter seinem Herausforderer rangiert Van der Bellen (vorläufiges Ergebnis ohne Wahlkarten) in Deutsch-Griffen, Glödnitz, Hüttenberg, Mölbling, Straßburg, Weitensfeld, Albeck, Gnesau, Ossiach, St. Urban und Steuerberg.
Auffallend ist dieses Ergebnis, ja, aber nicht überraschend. Schon bei der Wahl 2016 war für Van der Bellen Mittelkärnten ein wenig fruchtbarer Boden, bei der Stichwahl holte sich der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer zum Beispiel in sechs von 20 St. Veiter Gemeinden ein Ergebnis jenseits der 70 Prozent. Im Vergleich dazu fallen die Erfolge von Rosenkranz am Sonntag bescheidener aus. Das beste Ergebnis in Mittelkärnten fuhr Rosenkranz mit 46 Prozent in Deutsch-Griffen ein, danach folgen Glödnitz (44,2 Prozent) und Hüttenberg (43,2 Prozent). In Deutsch-Griffen und Hüttenberg sind mit Michael Reiner und Josef Ofner FPÖ-Bürgermeister am Ruder. In Glödnitz regiert allerdings mit Johann Fugger ein ÖVP-Mann als Gemeindechef. Bei der Gemeinderatswahl 2021 fuhren die Schwarzen hier sogar eine absolute Stimmenmehrheit ein.
Noch aufgefallen: In Ossiach musste sich MFG-Chef Michael Brunner mit zwei Stimmen begnügen, das stärkste Votum in Mittelkärnten für Dominik Wlazny von der Bierpartei gab es mit 11,7 Prozent in Guttaring, das schlechteste mit 5,5 Prozent in Metnitz. Viele Fans hat Ex-BZÖ-Politiker Gerald Grosz in Himmelberg (12,1 Prozent, das sind 117 Stimmen), Schuhfabrikant Heinrich Staudinger holte sich sein bestes Ergebnis in Mittelkärnten mit 3,3 Prozent in St. Urban. Kolumnist Tassilo Wallentin erreichte beinahe in allen Gemeinden in St. Veit und Feldkirchen ein zweistelliges Votum, das höchste gab es mit 14,2 Prozent in Glödnitz.