Die Aufregung in Feldkirchen ist groß: Auch nach der Stadtratssitzung am Dienstag ist die Zukunft des Antoniusheims weiter ungewiss. Die Entscheidung, ob die Stadt das Gebäude, in dem derzeit ein Kindergarten untergebracht ist, kaufen wird, wurde vertagt. "In der Stadtratssitzung wurde der von SPÖ und Grünen gemeinsam eingebrachte Antrag auf Kauf des Antoniusheims leider nicht behandelt. ÖVP und FPÖ stimmten gleich zu Beginn der Sitzung gegen die Aufnahme des Antrages in die Tagesordnung", kritisiert ein aufgebrachter Stadtrat Christoph Gräfling (Grüne). Laut Gräfling hatten FPÖ und ÖVP "einen eigenen Antrag in dem sie über ein Konzept für die Umsiedlung des Kindergartens in das Begegnungszentrum sprachen". Jetzt rudere man laut Gräfling wieder zurück und denkt über einen Kauf nach. "Jedoch kamen die beiden Fraktionen total unvorbereitet in die Sitzung. Es gab kein Konzept, keinen Finanzierungsplan - es ist aber schon fünf vor zwölf."
Auch Vizebürgermeister Herwig Röttl und Stadtrat Herwig Engl von der SPÖ kritisieren das Handeln von ÖVP und FPÖ. "Wie es jetzt weitergehen soll, ist völlig unklar. Uns läuft die Zeit davon, während Bürgermeister Treffner hier eine Warteschleife nach der anderen zieht. Das einzige Ergebnis der gestrigen Sitzung bestand darin, unseren Antrag niederzustimmen und das Thema von der Tagesordnung zu nehmen. Wie wir seit fast eineinhalb Jahren wissen, läuft das Kaufangebot für das Antoniusheim-Areal mit Ende September aus. Trotzdem wäre ohne unseren Antrag der Kauf des Antonius-Areals nicht mal Thema gewesen", heißt es in einer Aussendung der SPÖ.
Gegenteilig und eher wortkarg zeigt sich Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP). "Eine Stadtratssitzung ist nicht öffentlich. Daher kann ich nicht allzu viel zu dem Thema sagen", betont Treffner. Er wiederholt aber: "An unserer Meinung hat sich nichts geändert. Auch wir und die FPÖ sind für einen Kauf des Gebäudes. Jedoch sind noch einige Gespräche zu führen und wir müssen wissen, wie wir das Ganze finanzieren sollen", meint Treffner. Der Punkt braucht also noch einige Diskussions- und Gesprächsrunden. "Wir haben die Gespräche auf den nächsten Stadtrat vertagt. Dieser sollte Ende September stattfinden."