Es ist viel zu tun in Kärntens Wäldern. Nach dem schweren Sturm Ende Juni liegen Unmengen an Holz auf den Waldböden. Alleine in der Gegend rund um Ebene Reichenau hat der Sturm rund 100.000 Kubikmeter Schadholz produziert. Was auf den ersten Blick einfach nach umgeworfenen Bäumen aussieht, ist in Wirklichkeit eine Gefahr für den Forst. Denn das tote Holz am Boden ist die perfekte Brutstätte für den Borkenkäfer. Je mehr Holz am Boden liegt, desto mehr Platz hat er, um sich zu vermehren. Das Fatale: Jeder Käfer kann, bei warmen Temperaturen, um die 25 Grad, jeden Monat um die 400 Nachkommen zeugen, diese zeugen pro Käfer wieder rund 400 Nachkommen – es ist ein exponentielles Wachstum. Nach drei Monaten könnte also ein einzelner Käfer bis zu 64 Millionen Nachkommen auf die Wälder loslassen. Diese bohren sich nach dem toten Holz auch in die gesunden Bäume. Der Klimawandel spielt dem Borkenkäfer in die Hand: Je wärmer es ist, desto länger ist die Saison, in der er sich vermehren kann und umso schneller kann er sich fortpflanzen.
Manuel Sackl